Bombardier

Mehr als 500 Beschäftigte protestierten vor dem Bombardier-Werk in Bautzen

16.12.2016 | Die Beschäftigten im sächsischen Bombardier-Werk in Bautzen wollen endlich Klarheit über die Pläne der Unternehmensleitung zum Personalabbau in ihrem Werk. Mehr als 500 Kolleginnen und Kollegen protestierten am 15. Dezember nach einer Betriebsversammlung vor den Werktoren.

Foto: IG Metall

Das Schweigen der Unternehmensleitung des kanadischen Fahrzeugherstellers empört Beschäftigte und IG Metall in Bautzen. Bereits im Frühjahr hatte der kanadische Konzern angekündigt, deutschlandweit 1430 Arbeitsplätze zu streichen. In der vergangenen Woche wurde dann die Zahl "2500" in einem Artikel im Handelsblatt genannt.

"Wir fordern eine klare Standortzusage und eine klares Ja zu den Kompetenzen vor Ort", so Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. Er kündigte an, dass es im Januar eine Mitgliederversammlung in Görlitz geben werde. "Ich erwarte ein klares Mandat für schärfere Aktionen", so Jan Otto weiter. In Görlitz sind derzeit 2000 Mitarbeiter bei Bombardier beschäftigt, in Bautzen arbeiten 1100 Menschen.

Heute - am 16. Dezember - finden Betriebsversammlungen und Aktionen in Görlitz und Hennigsdorf statt.

Die Kolleginnen und Kollegen in Bautzen, Görlitz und Hennigsdorf gehen mit der Ungewissenheit in den Weihnachtsurlaub, ob ihr Arbeitsplatz von den jüngsten Ankündigungen der Unternehmensleitung betroffen sind.

Ein Unternehmenssprecher von Bombardier hatte gegenüber Medien darauf hingewiesen, dass keine Zahlen veröffentlicht würden, weil vorher mit Betriebsräten und Gewerkschaften gesprochen werden müsse. "Das ist in meinen Augen eine Realitätsverzerrung", sagte dazu Jan Otto. "Die Zahl "2.500" kam eindeutig aus Unternehmenskreisen. Also ist zu vermuten, dass schon Planungen vorliegen. Vorzugeben, dass wegen der Gespräche mit den Sozialpartnern die Planungen nicht vorangehen, ist unlauter."

Von: av

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