Ostsachsen ist kein Billiglohnland!

Schweighofer verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen mit der IG Metall

16.01.2017 | Erst werden Gespräche zugesagt und dann kurzfristig zurückgenommen - sind die Beschäftigten in der Holzindustrie etwa nichts wert für die Arbeitgeber?

Im November hatte der neue Eigentümer des Sägewerks in Kodersdorf zugesagt, Tarifverhandlungen mit der IG Metall für die 270 der Beschäftigten des Werks aufzunehmen. Schon Mitte Januar ändert die Geschäftsführung des österreichischen Unternehmens die Taktik und sagt plötzlich für weitere Gespräche ab.

Damit bleibt mit dem neuen Eigentümer alles wie bereits beim Eigentümer Klausner: Beschäftigte werden ausgebeutet.

„Die Beschäftigten haben die Verhandlungsabsage von Schweighofer mit Fassungslosigkeit aufgenommen“, so Florian Witte, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Im Mai 2012 hat die Belegschaft erstmalig einen Betriebsrat gewählt im einzigen Holzsägewerk Ostsachsens. Schweighofer hat in Rumänien wegen Rechtsverletzungen einige offene Baustellen. In Österreich wirbt Schweighofer mit seinem Ruf als Traditionsunternehmen. Es sollte auch Schweighofer bekannt sein, dass Ostsachsen kein Billiglohnparadies ist.“

Die IG Metall stimmt sich noch im Januar mit dem örtlichen Betriebsrat, den internationalen Partnern und vor allem den Mitgliedern ab, welche Reaktionen auf die Absage von Schweighofer folgen werden. „Vor dem weiteren Versuch einer Spaltung der Beschäftigten warnen wir sehr deutlich“, so Witte weiter. „Wer beispielsweise nur ausgewählt Beschäftigte zu einer Weihnachtsfeier einladen will, sorgt damit für ein miserables Betriebsklima.“ Versuche Lohn- und Gehaltsverhandlungen mit dem Betriebsrat zu führen sind in Deutschland unzulässig und ein klarer Angriff geltenden Rechts.

Von: jo

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