Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

1850 Metaller legten am Mittwoch die Arbeit nieder Warnstreiks am Donnerstag in Berlin, Brandenburg und Sachsen

10.01.2018 | Mit bis zu zweieinhalbstündig befristeten Warnstreiks legten heute 1850 Beschäftigte in acht Unternehmen in Berlin, Brandenburg und Sachsen die Arbeit nieder, um den Forderungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mehr Nachdruck zu verleihen.

Metaller in Warnstreikweste // Foto: IG Metall

Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an.

In Berlin beteiligten sich am Mittwochmorgen 700 Beschäftigte aus dem Mercedes-Benz Werk Berlin und GE Energy Power Conversion an einem zweieinhalbstündigen Warnstreik.

In Brandenburg legten in einem Warnstreik 500 Beschäftigte bei ZF Getriebe Brandenburg und 150 Beschäftigte bei Schaeffler Technologies die Arbeit nieder.

 

In Sachsen legten 200 Beschäftigte bei Siemens in Chemnitz die Arbeit nieder. Rund 300 Beschäftigte bei Siemens Compressor Systems, Siemens Schaltanlagenbau Böhlitz-Ehrenberg und Siemens AG Niederlassung Leipzig beteiligten sich in Leipzig-Plagwitz an einem Warnstreik mit gemeinsamer Kundgebung.

Am Morgen erklärte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall beim Warnstreik der Beschäftigten von ZF Getriebe Brandenburg: „Das Angebot der Arbeitgeber von 2 Prozent für 15 Monate ist mickrig und nicht angemessen." Die IG Metall fordere deshalb, angesichts der hervorragenden wirtschaftlichen Situation und der sprudelnden Unternehmensgewinne in der Branche die Arbeitgeber auf, in der dritten Verhandlungsrunde ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen. Bezogen auf die Arbeitszeitforderungen der Gewerkschaft sagte Lemb: "Wir wollen gesellschaftlichen Fortschritt. Flexibilität ist keine Einbahnstraße. Wir wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen und die Bedürfnisse der Beschäftigten besser berücksichtigen." Er betonte die Forderung nach einem individuellen Recht, die Arbeitszeit für bis zu 24 Monate auf bis zu 28 Stunden zu verkürzen. Wolfgang Lemb betonte: „Dies gilt für West und Ost gleichermaßen. Und wenn die Arbeitgeber heute den Fachkräftemangel der Zukunft beklagen, sollten sie moderne Arbeitszeitregelungen nicht blockieren, sondern gestalten."

Von: em

Unsere Social Media Kanäle