Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

4630 Metaller am Freitag zum Warnstreik auf der Straße

15.01.2018 | Seit Beginn der Warnstreiks legten in Berlin, Brandenburg und Sachsen insgesamt 13 440 Beschäftigte in bis zu zweieinhalbstündigen Warnstreikaktionen ihre Arbeit nieder. Am Freitag waren es 4630 Beschäftigte in 11 Unternehmen in Berlin und Sachsen.

Metaller in Warnstreikweste // Foto: IG Metall

Der Schwerpunkt der Warnstreiks war am Freitag in Sachsen. Hier legten 4075 Beschäftigte bei Volkswagen, Volkswagen Bildungszentrum, Schnellecke Logistics, SAS und Radsysteme Mosel in Zwickau ldie Arbeit nieder. In Chemnitz waren in zwei Betrieben 105 Beschäftigte im Warnstreik. In Leipzig waren 100 Beschäftigte aus zwei Betrieben an Warnstreikaktionen beteiligt. Insgesamt legten in Sachsen 4280 Beschäftigte aus 9 Betrieben zeitweise die Arbeit nieder.

In Berlin beteiligten sich rund 350 Beschäftigte in den Betrieben GE Power und Stadler Pankow.

Die Beschäftigten verleihen damit den Forderungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mehr Nachdruck. Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an.

„Industrielle Produktion bedeutet heute, dass die Maschinen rund um die Uhr laufen. Menschen brauchen aber einen anderen Arbeitsrhythmus“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Mehr als die Hälfte unserer Kolleginnen und Kollegen arbeiten in unserem Bezirk in Schichtarbeit. Im extremsten Fall in Drei-Schicht-Systemen und in der rollenden Woche mit nur einem freien Wochenende pro Monat. Das führt zu individuellen Wochenarbeitszeiten, die weit über den im Tarifvertrag festgelegten 38 Stunden liegen. Die Beschäftigten gehen flexibel auf die Bedarfe der Unternehmen ein. Aber auch sie brauchen flexible Lösungen, um die Belastungen auszuhalten. Jetzt geht es darum, dass die Arbeitgeber für ihre Beschäftigten Verantwortung übernehmen und in den Verhandlungen auf uns zukommen.“ Die Androhung von rechtlichen Schritten gegen unser Grundrecht auf Streik verunsichere die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben. „Wenn die Arbeitgeber unsere Forderungen vor Gericht anfechten, würde dies die Tarifpartnerschaft nachhaltig und für lange Zeit schädigen.“

Von: em

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