Konstituierende Sitzung

Alstom-Gruppe Deutschland: Vorsitzende des neuen Gesamtbetriebsrats gewählt

07.09.2021 | René Straube und Stefan Lüer sind die Vorsitzenden des neuen Gesamtbetriebsrats der Alstom-Gruppe Deutschland. 22 Gesamtbetriebsrätinnen und -betriebsräte der ehemals zehn Bombardier- und zwei Alstom-Standorte haben die beiden im Rahmen ihrer konstituierenden Sitzung am 6. September in Berlin einstimmig an die Spitze ihres Gremiums gewählt. Die Wahl des neuen Gesamtbetriebsrats war notwendig geworden, nachdem Alstom Bombardier Anfang 2021 übernommen hatte.

René Straube (rechts), Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Alstom Gruppe Deutschland, und sein Stellvertreter Stefan Lüer (links)

René Straube, Betriebsratsvorsitzender am ehemaligen Bombardier-Standort in Görlitz, war zuvor bereits Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats (GBR) von Bombardier, und ist nun zum GBR-Vorsitzenden der Alstom-Gruppe Deutschland gewählt worden. Er erläuterte die Ziele und Forderungen, für die der neue GBR antritt: „Es geht jetzt darum, Beschäftigung an allen Standorten zu sichern. Wir fordern für alle Standorte der neuen Alstom-Welt festgeschriebene Anteile entlang der gesamten Wertschöpfungskette, weil wir davon ausgehen, dass die Bahnindustrie vor dem Hintergrund der Verkehrs- und Energiewende perspektivisch einen noch höheren Stellenwert bekommen wird“, so Straube. „Alstom muss die richtigen Produkte entwickeln und mit innovativen Fahrzeugkonzepten auf diesem Markt bestehen. Das bedeutet, Alstom muss in die Standorte investieren: in Digitalisierung, Automatisierung und vor allem in die entsprechende Qualifizierung der Beschäftigten.“

Mit der richtigen Strategie sei Alstom zukunftsfähig und der Erhalt aller Arbeitsplätze möglich, erklärte Straube: „Unsere Autobahnen werden niemals breit genug sein, um die Bedürfnisse in Bezug auf die Beförderung von Personen und Gütern zu bewältigen.“

René Straube betonte, dass die Ziele nur gemeinsam erreicht werden könnten, wie die Vergangenheit gezeigt habe. „Wir als alte Bombardierler sehen uns als Innovationstreiber in der Branche. Unser Anspruch ist, das auch gemeinsam weiterhin zu sein. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr davon profitiert, dass alle Bombardier-Standorte zusammengehalten und zusammengestanden haben. Das wollen wir in der neuen Konstellation weiterhin so fortführen.“

Stefan Lüer, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Alstom Gruppe Deutschland und zuvor stellvertretender Betriebsratsvorsitzender am Alstom-Standort Salzgitter, sagte: „Als jetzt zweitgrößter Hersteller von Schienenfahrzeugen weltweit muss es darum gehen, unsere Marktanteile vor allem in Deutschland zu erhöhen. Mit Bombardier und Alstom wachsen zwei Firmen zusammen, die beide ein gutes Portfolio haben. Jetzt gilt es, das Beste aus zwei Welten mit innovativen Konzepten zusammenzuführen und für die Kunden weiterzuentwickeln.“
Mittelfristige und strategische Konzeptvorschläge habe die Alstom-Geschäftsführung für den Herbst angekündigt, so Lüer. „Die Anforderungen in der Industrie wandeln sich. Dafür müssen die Beschäftigten fit gemacht werden. Die Beschäftigten haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie sich neuen Herausforderungen stets gestellt haben und diese durch ständiges Lernen und Weiterqualifikation meistern konnten.“

Vor der Wahl hatte Birgit Dietze, IG Metall-Bezirksleiterin in Berlin, Brandenburg und Sachsen, den Delegierten solidarische Grüße via Videobotschaft übermittelt. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Euch“, sagte Dietze. Sie sei davon überzeugt, dass die Bahnindustrie in der Transformation eine viel wichtigere Rolle spielen müsse, so Dietze. „Wir sind gefordert, den Dialog zu suchen. Und wir sind jetzt gut beraten, bei Alstom die Reihen zu schließen. Dafür ist es wichtig, eine breite Mitgliederbasis zu haben.“

Von: em

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