Tag der Arbeit in Ostsachsen

„Arbeitgeber und Politik in der Pflicht“ – der 1. Mai 2025 in Bautzen, Görlitz und Weißwasser

02.05.2025 | „Mach Dich stark mit uns!“ – Das Motto des diesjährigen Tags der Arbeit haben zahlreiche Beschäftigte in der Region mit Leben gefüllt. In Bautzen, Görlitz und Weißwasser haben Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter auf Straßen und Plätzen demonstriert und den politisch Verantwortlichen gezeigt, dass sie nicht lockerlassen, wenn es um die Standortsicherung ihrer Unternehmen, ihre Arbeitsplätze und ihre Region geht.

Mit einem Demozug startete der 1. Mai in Görlitz.

Mit dabei Kolleginnen und Kollegen der IG Metall Ostsachsen.

Mit einem Stand informierte das Team der IG Metall Ostsachsen über die Arbeit der Gewerkschaft in der Region.

„Gewerkschaftsmeile“ im Rahmen des Maifestes in Bautzen – Fotos: IG Metall

In Bautzen war einmal mehr der Kornmarkt traditioneller Treffpunkt für Kundgebung und Familienfest. Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen und DGB-Kreisvorsitzender in Bautzen, erläuterte in seiner Begrüßungsansprache das diesjährige Motto des 1. Mai. „Nur gemeinsam können wir unsere Arbeitswelt verbessern und faire Löhne und Gehälter durchsetzen“, so Uwe Garbe. Er verwies in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die nach wie vor bestehenden Unterschiede zwischen Ost und West in Bezug auf Entlohnung und vielfach auch Arbeitszeiten. „Das frustriert die Menschen“, so Uwe Garbe. „Arbeitgeber und Politik sind in der Verantwortung, gleiche Verhältnisse in ganz Deutschland herzustellen – mehr als 35 Jahre nach Mauerfall ist das mehr als überfällig.“ Die Hauptrede in Bautzen hielt Florian Moritz aus dem DGB-Bundesvorstand. Auch er forderte mehr Gerechtigkeit bei Löhnen und Arbeitszeiten.

Hauptrednerin der Mai-Veranstaltung auf dem Sorauer Platz in Weißwasser war DGB-Vizechefin Daniela Kolbe. „Gerade hier in der Lausitz und auch im Mitteldeutschen Revier erleben wir, dass der Strukturwandel aktiv und vorausschauend gestaltet werden muss. Wir Gewerkschaften stellen die Schaffung von sicheren und tariflichen Arbeitsplätzen in den Mittelpunkt“, sagte Daniela Kolbe. Sie forderte die Regierenden auf, „noch eine Schippe draufzulegen. Klar ist: Mit prekären Beschäftigungsbedingungen und Billiglöhnen ist die Zukunft nicht zu gewinnen“.

Die Transformation und die Digitalisierung stellten Unternehmen wie Belegschaften gleichermaßen vor Herausforderungen. „Ich appelliere an die Unternehmen, die Beschäftigten bei Zukunftsprozessen der Unternehmen aktiv einzubeziehen. Betriebs- und Personalräte sind Treiber von Innovationen in den Betrieben und Verwaltungen. Nutzen Sie die Kompetenzen Ihrer Beschäftigten und unterstützen die Mitbestimmung!“, forderte Kolbe auch mit Blick auf die Betriebsratswahlen und Personalratswahlen in Sachsen im kommenden Jahr.

Auch in bessere Lebensbedingungen in allen Teilen Sachsens müsse investiert werden. „Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Sachsen. Die ländlichen Räume müssen weiterentwickelt und dürften nicht abgehängt werden. Nur wenn ein funktionierendes Gesundheitswesen, gute Kinderbetreuung, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr und gute Bildungsmöglichkeiten vor Ort zur Verfügung stehen, werden die Menschen in der Region bleiben oder in die Region kommen,“ sagte Kolbe.

In Görlitz startete der Tag der Arbeit in diesem Jahr mit einem Demonstrationszug. Unter dem Motto „Solidarisch, feministisch, gewerkschaftlich“ setzte sich die Demo am Hauptbahnhof mit zahlreichen Bannern, roten Fahnen und viel Lärm – durch Trillerpfeifen, Ratschen und Hupen – auf den Weg zum Gerhart-Hauptmann-Theater, wo Reni Richter, Bezirksleiterin der IGBCE Lausitz, in diesem Jahr die Mairede hielt.

Bei bestem Wetter kamen an allen drei Kundgebungsorten in der Region Ostsachsen alle Besucherinnen und Besucher – egal ob groß oder klein – voll auf ihre Kosten. Denn neben den Maireden fanden dort überall auch die traditionellen Familienfeste zum 1. Mai mit Hüpfburgen, Glücksrad, Spielständen und Livemusik auf dem Programm. Und auch für das leibliche Wohl war wieder bestens gesorgt.

 

 

Von: kk/DGB Sachsen

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