Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie 2018

Arbeitgeber verweigern Verhandlungslösung – IG Metall-Vorstand beschließt ganztägige Warnstreiks

27.01.2018 | Stuttgart – Die 5. Tarifverhandlung in Baden-Württemberg wurde heute ergebnislos beendet. Der Vorstand der IG Metall hat daher beschlossen, Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie bereits in der nächsten Woche zu ganztägigen Warnstreiks aufzurufen.

Die Durchführung der ganztägigen Warnstreiks setzt positive Mitgliedervoten in den ausgewählten Betrieben voraus. In diesem Fall erhalten IG Metall-Mitglieder – anders als bei den kurzen Warnstreiks – eine finanzielle Unterstützungsleistung ihrer Gewerkschaft. Außerdem sollen Urabstimmungen über Flächenstreiks vorbereitet werden.

Mit den ganztägigen Warnstreiks will die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, sich in dem Tarifkonflikt einem tragfähigen Kompromiss zu nähern.

„Die Arbeitgeber haben es offensichtlich gezielt auf eine Eskalation angelegt und hatten nie die Absicht zur Einigung. Das zeigte sich daran, dass sie sich heute weder beim Geld noch bei der Arbeitszeit ausreichend bewegt haben, um einen Kompromiss möglich zu machen. Es ist unverantwortlich, die überfällige Modernisierung der Arbeitswelt zu blockieren und den Beschäftigten einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg zu verweigern“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Samstag in Stuttgart. „Das werden sich die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie nicht gefallen lassen. Jetzt gilt: Wer sich nicht bewegt, der muss geschoben werden.“

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen ergänzt: „Auch die Ostsächsischen Betriebe bereiten sich auf die nächste Eskalationsstufe vor. In den letzten Wochen und Monaten gab es aus Gründen der Abwehrkämpfe eine massive Beteiligung an den Aktionen der IG Metall. Die nötigen Vorbereitungen für eine mögliche Urabstimmung – sollten die Verhandlungen am Wochenende scheitern – werden bereits getroffen. Es ist ein unglaublicher Akt, dass die Arbeitgeber derart mit dem Feuer spielen."

Bundesweit haben in dieser Tarifrunde bisher rund 960.000 Beschäftigte die Forderungen der IG Metall nach 6 Prozent mehr Geld, einem Anspruch auf kurze Vollzeit und Zuschüssen für Beschäftigte in bestimmten Lebenssituationen unterstützt.

Von: em

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