„Wir wollen uns ein umfangreiches Bild verschaffen, um dann gezielt gemeinsam mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten im Betrieb Probleme anzugehen und Lösungen zu erarbeiten“, erklärt Christian Göbel, Politischer Sekretär der IG Metall Ostsachsen. „Die hohe Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an der Umfrage hat gezeigt, dass ein großes Interesse besteht, die Arbeitsbedingungen in Bernstadt mit zu gestalten.“

Und weiter: „Nach einer ersten groben Bilanz konnten wir feststellen, dass die enorme Hitzeentwicklung an den Produktionsmaschinen in den Hallen eine große Belastung für die Beschäftigten darstellt. IG Metall und Betriebsrat arbeiten schon daran, ein Konzept zur Entlastung zu entwickeln.“

Ein weiteres großes Thema war bei der Befragung das aktuelle Prämiensystem und das intransparente Entgeltsystem mit niedrigen Löhnen vor allem im Produktionsbereich.

„Wir können nicht alles auf einmal lösen und kommen gerade bei den Themen Löhne und Gehälter auch als Betriebsrat an unsere rechtlichen Grenzen“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Tina Wählt. „Deshalb ist es wichtig, dass wir alle eng mit der IG Metall zusammenarbeiten und der Großteil unserer Kolleginnen und Kollegen Mitglied in der IG Metall werden.“

Am Standort von Birkenstock in Bernstadt arbeiten rund 900 Beschäftigte, die Teile der weltweit bekannten und beliebten Birkenstock-Schuhe produzieren. Vor circa 6 Jahren wurde hier mit Hilfe der IG Metall erstmals ein Betriebsrat gewählt. Langfristiges Ziel der Kolleginnen und Kollegen in Bernstadt ist es, gemeinsam mit der IG Metall eine Tarifbindung herzustellen.