Waggonbau Niesky: 10. Mahnwache für den Waggonbau auch 2023

Beschäftigte des Waggonbau Niesky lassen Luftballons steigen: Sie fordern endlich ein Gespräch

18.01.2023 | Die Beschäftigten im Waggonbau Niesky lassen sich durch keine Wetterlage beeindrucken. Am Dienstagnachmittag standen sie schon zum 10. Mal mit einer Feuertonne vor dem Werktor. Am Dienstagnachmittag ließen die Beschäftigten Luftballons steigen, um den Eigentümer aus der Slowakei, Herrn Beljaljev vielleicht auf diesem Wege zu erreichen.

Bei der 10. Mahnwachen lassen die Beschäftigten vor dem Werktor des Waggonbau Niesky Luftballons steigen - Fotos: IG Metall

Mit ihrer Mahnwache fordern die Beschäftigten des Waggonbau Niesky den Eigentümer auf, endlich Verhandlungen mit den betrieblichen und gewerkschaftlichen Akteuren über konkrete Maßnahmen zu den ungeklärten Kernfragen: Perspektive, Struktur und Strategie aufzunehmen. Es geht um nicht weniger als das Fortbestehen des Standortes. 

An der Mahnwache haben wieder Vertreter/-innen des DGB Ostsachsen, des Revierwendebüros in Görlitz und betriebliche Kollegen/-innen anderer Betriebe der Region Ostsachsen teilgenommen.

„Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um unsere Forderungen an den Eigentümer zu übermitteln. Aus diesem Anlass werden wir zur 10. Mahnwache Luftballons in den Himmel steigen lassen. Sie werden mit Wünschen der Belegschaft und einer expliziten Einladung nach Niesky versehen sein. Bei gutem Ostwind erreichen sie den Eigentümer vielleicht“, sagt Eileen Müller, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Ostsachsen mit einem Zwinkern und ergänzt: „Keiner versteht, warum Herr Beljaljev sich nicht bei uns meldet. Sozialpartnerschaft und solidarisches Miteinander sehen anders aus. Den Beschäftigten geht es um den Erhalt des Standortes. Das sollte auch den Eigentümer interessieren.“

Hintergrund:

Seit 2022 fordern die Beschäftigten den Eigentümer des Waggonbau Niesky, Alexander Beljajev, zu Gesprächen auf. Mehrere Schreiben der Landesregierung, um deren Unterstützung der Betriebsrat und die IG Metall Ostsachsen gebeten hatten, blieben bis heute ohne konkreten Gesprächstermin. Bereits im September 2022 hatte sich ein Zukunftsteam aus Wissensträgern des Standorts gebildet. Gemeinsam haben sie ein Sofortmaßnahmeprogramm erarbeitet, das dem Eigner und der sächsischen Landesregierung zugeschickt wurde. Die IG Metall Ostsachsen ist weiter im Gespräch mit Landes- und Regionalpolitik.

Von: aw

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