Pressemitteilung der IG Metall Ostsachsen

Corona - IG Metall fordert Abfederung von Härten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Krise

18.03.2020 | Otto fordert: Unternehmen werden geschützt und unterstützt - dies muss auch für ALLE Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelten.

Jan Otto (IG Metall Ostsachsen), aufgenommen im Rahmen der Aktivenkonferenz 'Transformation' von IG Metall Sachsen in Bautzen, 11.05.2019. //Foto: Pawel Sosnowski www.pawelsosnowski.com

Aufhebungsvertrag, Änderungskündigung, Kurzarbeit, dies sind nur einige der Themen, die momentan als Anfragen telefonisch oder per Mail bei der IG Metall Ostsachsen aufschlagen. Die Corona Pandemie stellt nicht nur die Wirtschaft in Ostsachsen vor große Herausforderungen, sondern auch deren Beschäftigte.  Besonders gravierend und damit schnellstens umzusetzen sind jetzt kreative, unbürokratische und existenzsichernde Regelungen für Eltern. Sie müssen aufgrund von Schul- und Kitaschließungen oft zu Hause bleiben.

Bisherige Regelungen – Freistellungen für Krankheit mit Entgeltfortzahlung, das Wahlrecht „Zeit statt Geld“ laut Tarifvertrag, Inanspruchnahme von Zeitkonten sowie Urlaub – reichen nicht aus. Weitere unbürokratische Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten und bezahlte Freistellungen müssen hier gefunden werden. Für Beschäftigte mit einem räumlich festen Arbeitsplatz braucht es besondere Lösungen.

Gerade Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben, Leiharbeiter und sogenannte Grenzgänger – Pendler zwischen Deutschland und dem grenznahen europäischen Ländern - benötigen faire Lösungen, um in der jetzigen Situation Arbeitsplätze zu sichern. Beschäftigte, deren Entgelte knapp über dem Mindestlohn liegen, bedürfen zwingend einer Entgeltaufzahlung bei der Beantragung von Kurzarbeitergeld. Hier geht es schlichtweg um Existenzsicherung. Neu verabschiedete Gesetze zum Thema Kurzarbeitergeld eröffnen weitere Wegbarkeiten.

Gemeinsam mit den Betriebsräten sollen, wenn noch nicht vorhanden, Betriebsvereinbarungen unter Anderem zu Kurzarbeit und mobilem Arbeiten auf den Weg gebracht werden. Sie sollen tariflich vereinbarte Lösungen ergänzen. Ostsachsen steht vor Problemlagen, die es im Umgang mit den noch nicht absehbaren Folgen der derzeitig ergriffenen Maßnahmen zum Corona Virus zu meistern gilt. Die IG Metall Ostsachsen sieht hier großen Handlungsbedarf und fordert die Arbeitgeber auf Lösungen im Sinne der Beschäftigten zu finden.

Die Forderungen der aktuellen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Industrie und Arbeitsplätze vor Ort langfristig zu sichern, treffen hierbei der Zahn der Zeit. Die Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden wurden aufgrund der Corona Krise vorerst verschoben.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagt: „Die IG Metall Ostsachsen und die Betriebsräte fordern jetzt zügig Regelungen, die die wirtschaftlichen Härten in dieser Krise umfassend abfedern. Wer mit Milliarden Banken retten kann und Unternehmen mit unbegrenzten Krediten zu Liquidität und Aufbau verhelfen will, darf die Beschäftigten nicht vergessen. Die Verunsicherung in der aktuellen Situation ist groß genug - jetzt darf es nicht auch noch diejenigen treffen, die mit Kindern für die Zukunft dieses Landes sorgen. Wir fordern Politik und Wirtschaft auf, die Entgeltlücken zu schließen. Dazu werden unsere Betriebsräte gemeinsam mit uns auf Politik und Arbeitgeber einwirken.

Ich erinnere alle an ihre Verantwortung: Es wird auch eine Zeit nach der Corona-Krise geben. Und dann werden sich alle genau daran erinnern, wie miteinander umgegangen wurde.

Gemeinsam stehen wir diese Krise durch. Jetzt kommt es auf jeden an. Arbeitnehmerrechte gelten weiter. Und auch die IG Metall steht fest an der Seite ihrer Mitglieder. Ohne Ausnahme.“

Für Rückfragen: Jan Otto, Mobil 0160 533 10 75

Von: em

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