Berichte aus den Betrieben

"Das Wichtigste ist ein Investor, der in die Zukunftsfähigkeit des Werks inklusive aller Beschäftigten investiert"

25.01.2018 | Mehr als 1000 Metallerinnen und Metaller von Bombardier Transportation versammeln sich heute zum Warnstreik in Bautzen und Görlitz. Die Ausgangslage in Görlitz ist angespannt. Die gute Beteiligung der KollegInnen zeigt den unbedingten Willen gemeinsam die Zukunft in die Hand zu nehmen. Auch der Siemens Standort Görlitz zeigt sich solidarisch.

Die Ausgangslage bei Bombardier ist angespannt. Das Görlitzer Werk soll verkauft werden, die Stammbelegschaft abgebaut. Verkaufsversuche an den Finanzinvestor Quantum aus München erteilt die IG Metall Ostsachsen und der Betriebsratsvorsitzende René Straube, im Auftrag der Belegschaft eine deutliche Absage. Ein Missbrauch des Görlitzer Werks und der Belegschaft für kurzfristige Rendite sollen verhindert werden.

Die IG Metall und der Betriebsrat sind sich darüber einig, dass ein Verkauf als Chance zu betrachten ist. Vor dem Werktor finden Betriebsratsvorsitzender René Straube und Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Ostsachsen klare Worte.

"Das Wichtigste ist ein Investor, der in die Zukunftsfähigkeit des Werks inklusive aller Beschäftigten investiert", so Jan Otto. "Wir werden einen Verkauf nur als Vollbahnhersteller akzeptieren. Der Erhalt der gesamten Stammbelegschaft und der hochtarifierten Arbeitsplätze sind das ausgegebene Ziel. Für die vielen Leiharbeiter am Standort muss eine adäquate Lösung her."

“Gemeinsam mit der IG Metall erwarten wir eine umfangreiche Einbindung in einen möglichen Verkaufsprozess, und zwar bevor Entscheidungen oder eine Vorauswahl getroffen wird.“ sagt René Straube, Betriebsratsvorsitzender Bombardier Görlitz.

Auch vor dem Werktor bei Bombardier in Bautzen stehen die Beschäftigten mit großen Transparenten in der Hand. Man liest darauf "Warnstreik - unser gutes Recht" oder "Dieser Betrieb wird bestreikt". Die MetallerInnen von Bombardier sind dem Warnstreikaufruf gefolgt. Sie zeigen der Arbeitgeberseite damit, dass es ihnen mit ihren Forderungen im aktuellen Tarifkonflikt ernst ist.

Die IG Metall fordert 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle mit Zuschüssen bei Kindern, Pflege oder belastenden Arbeitszeitmodellen. Darüber hinaus strebt die IG Metall eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an.

Nach der gestrigen ergebnislosen vierten Verhandlung in Baden-Württemberg beraten heute die bezirklichen Tarifkommissionen über das weitere Vorgehen. Der IG Metall Vorstand wird am Freitag darüber entscheiden.

Von: em

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