Die Delegiertenversammlung der IG Metall Ostsachsen ist das basisdemokratische Entscheidungsorgan der IG Metall Geschäftsstelle schlechthin. Dabei hat das sogenannte  Regionalparlaments der Gewerkschaftsarbeit viele Aufgaben. Sie entscheidet über Gewerkschaftsangelegenheiten der Geschäftsstellenarbeit wie zum Beispiel Aktionen in den Betrieben. Sie ist aber auch ein Ort der politischen Bildung, die Raum gibt für inhaltliche Diskussionen. Michael Nattke stellte am Abend die Arbeit des Kulturbüros Sachsen e.V. vor und regte mit seinem Vortrag über Rechtspopulismus einen spannenden Austausch an.

Doch die Delegiertenversammlung ist noch mehr. Sie ist eben auch zuständig für die Bestätigung der Wahl von Tarifkommissionen. Seit gestern sind die beiden neugewählten Gremien bei Sumitomo und Keulahütte nun offiziell bestätigt und können mit ihrer Arbeit beginnen. Es wird deutlich, in der Region Ostsachsen tut sich was.

„Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind nicht länger bereit den angeblichen Standortvorteil Niedriglohn hinzunehmen. Die Zeit ist reif und günstig, denn alle Betriebe klagen über Fachkräftemangel, gut ausgebildete Kolleginnen und Kollegen werden überall händeringend gesucht. Der Arbeitslosenmarkt ist leergefegt. Es ist der richtige Zeitpunkt um jetzt einen Wandel in der Lohnstruktur der Region herbeizuführen und das Recht auf ein eigenes Stück vom Kuchen einzufordern. Das haben auch viele Beschäftigte in den Betrieben verstanden und haben zum Beispiel bei den letzten Betriebsratswahlen Betriebsräte gewählt oder mehr IG MetallerInnen in die Gremien hineingewählt. Es sind die ersten Schritte, die man gehen muss, wenn man gemeinsam mit der IG Metall über Entgelte sprechen will. Jetzt, wo die neuen Tarifkommissionen ihr Legitimation haben, können wir gemeinsam mit den in den Betrieben gewählten Kommissionsmitgliedern Forderungen formulieren“, sagt Uwe Garbe, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen.