Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Erste Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie startet in Sachsen ohne Annäherung

12.09.2024 | Die erste Tarifverhandlung für die rund 69.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen endete am 11. September ohne Annäherung. Die IG Metall begründete ihre Forderung nach Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen. Die Arbeitgeber legten bei dem Treffen in Dresden jedoch kein Angebot vor. Schon jetzt ist klar: Für Bewegung am Verhandlungstisch müssen die Beschäftigten Druck machen. Erste Gelegenheit dazu haben sie am Samstag, 14. September, beim bezirklichen Tarifauftakt in Sachsen, zu dem auch zahlreiche Kolleginnen und Kollegen mit Bussen aus Ostsachsen anreisen.

Die Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie haben begonnen. Die Beschäftigten aus Ostsachsen sind bereit, für ihre Forderungen einzustehen: „Komm, wir holen uns das Geld!“ Foto: IG Metall

Bei der ersten Verhandlung rief Dirk Schulze, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen,  die Arbeitgeber auf, schnell in ernsthafte Verhandlungen einzutreten un ihren Beschäftigten ein deutliches Entgeltplus anzubieten. „Dies ist nicht die Zeit für Taktiererei, für Hinhalten und Verzögern“, sagte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Dies ist die Zeit, um mit einer deutlichen Entgelterhöhung schnell Sicherheit für die Beschäftigten zu schaffen.“

Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen fordert in der Tarifrunde in Sachsen 7 Prozent mehr Geld für 12 Monate und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Außerdem will die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten in Sachsen durchsetzen.

Dirk Schulze begründete in der Verhandlung ausführlich, warum die Beschäftigten dringend mehr Geld brauchen und warum mehr Geld in den Portemonnaies der Kolleginnen und Kollegen letztlich auch der Wirtschaft in Deutschland hilft: 

„Eine deutliche Entgeltsteigerung ist notwendig, ökonomisch sinnvoll und wirtschaftlich machbar. Die Beschäftigten brauchen die Lohnsteigerung genau wie der Standort Deutschland, der auf einen Konjunkturschub durch eine höhere Kaufkraft angewiesen ist. Mehr Nachfrage kurbelt die Wirtschaft an und trägt zur Belebung der Konjunktur bei. Noch immer erzielt die Branche dank der guten Arbeit in ihren Betrieben hohe Gewinne und Renditen. Wenn einzelne Unternehmen in Schwierigkeiten stecken, sind dafür nicht die Arbeitskosten verantwortlich. Um die Transformation erfolgreich zu gestalten, muss Deutschland auf Entlastungen bei den Energiekosten und eine aktive Industriepolitik setzen. Ein Lohnverzicht hat noch nie für einen Aufschwung gesorgt.  Für die Beschäftigten ist klar: Die Einmalzahlungen zum Ausgleich der Inflation sind längst durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten aufgebraucht. Völlig zu Recht fordern sie nach der massiven Geldentwertung eine dauerhafte Erhöhung ihrer Entgelte.“ 

Die Arbeitgeber zeigten sich diesen Argumenten wenig aufgeschlossen. Ein Angebot blieb aus. Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderungen zu kämpfen. Beim bezirklichen Tarifauftakt in Potsdam werden sie das den Arbeitgebern erstmals in dieser Tarifrunde eindrucksvoll demonstrieren. Mit dabei sind auch zahlreiche Beschäftigte aus den Betrieben der IG Metall Ostsachsen. Sie machen sich am 14. September in aller Frühe auf den Weg in die brandenburgische Landeshauptstadt um gemeinsam mit vielen anderen Metallerinnen und Metallern ein deutliches Zeichen zu setzen.

Mehr Infos zum bezirklichen Tarifauftakt und zu den Busabfahrtszeiten aus der Region findet Ihr hier.

 

Von: ms/kk

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