Hedin Automotive

Kamenz, Löbau, Görlitz – Warnstreikwelle rollt durch Hedin-Autohäuser in Ostsachsen

20.06.2025 | Die Welle der Warnstreiks rollt durch die ostsächsischen Betriebe von Hedin Automotive. In Kamenz, Löbau und Görlitz haben die Beschäftigten in dieser Woche die Arbeit niedergelegt, um für einen Tarifvertrag zu kämpfen.

Die Warnstreiks bei Hedin Automotive in Ostsachsen gehen weiter. Am 20. Juni legten die Kfz-Beschäftigten von Hedin in Görlitz die Arbeit für eine Stunde nieder ...

... am 17. Juni ging für eine Stunde nichts in der Werkstatt von Hedin in Löbau ...

... und am 16. Juni verlegten die Beschäftigten in Kamenz ihren Arbeitsplatz für eine Stunde vors Tor – tatkräftig unterstützt von den Kollegen der Accumotive.

Warum eine Stunde die Arbeit ruhte, verkündeten Banner: Dieser Betrieb wird bestreikt. Vorläufig noch mit einstündigen Warnstreiks, die jedoch in einer nächsten Stufe auch schon deutlich länger dauern könnten.

Treffpunkt während des Warnstreiks: der Warnstreikpavillon der IG Metall Ostsachsen – Fotos: IG Metall

Drei Tage, drei Kfz-Werkstätten – zwischen 11 und 12 Uhr herrschte Stillstand in den Betrieben, während davor viel Bewegung war. Am Montag, 16. Juni, legten die Kolleginnen und Kollegen in Kamenz ihre Arbeit für eine Stunde nieder. Am Dienstag, 17. Juni, taten es ihnen die Beschäftigten in Löbau gleich. Und am Freitag, 20. Juni, rundeten die Kfz-Beschäftigten in Görlitz eine starke Warnstreikwoche ab.

„Mit ihren Warnstreiks haben unsere Kolleginnen und Kollegen eindrucksvoll demonstriert, dass sie nicht lockerlassen, bis das Ziel erreicht ist“, sagt Axel Drescher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. Das Ziel ist klar: Tarifvertrag. Denn nur der garantiert rechtssichere Regelungen in puncto Entgelthöhe.

Ihr Arbeitgeber lehnt die Einführung eines Tarifvertrags ab. Mehr noch: Noch nicht einmal zu Gesprächen mit der IG Metall ist die Geschäftsführung der acht Autohäuser der Hedin-Kette in Ostsachsen bereit. Aber nur die IG Metall darf Tarifverträge verhandeln. Bislang bietet der Arbeitgeber lediglich Gespräche über betriebliche Regelungen für mehr Geld mit dem Betriebsrat an.

„Diese Haltung ist für die Beschäftigten nicht akzeptabel“, sagt Axel Drescher. „Deshalb haben die Kolleginnen und Kollegen in dieser Woche ihren Arbeitsplatz für eine Stunde mit einem Platz an der Sonne getauscht.“ Bei schönem Wetter demonstrierten sie dort, dass sie geschlossen und entschlossen zu ihrer Forderung stehen. Diese ersten kleinen Warnstreiks könnten deshalb nur ein Vorgeschmack sein, sollte der Arbeitgeber nicht einlenken. „Wir wollen eine friedliche Lösung“, machte Gewerkschaftssekretär Drescher deutlich, „aber sollte es keinerlei Bewegung durch den Arbeitgeber geben, zünden wir die nächste Stufe der Eskalation. Warnstreiks können auch erheblich länger dauern.“

In der ersten Warnstreikwoche hatten bereits die Beschäftigten der ostsächischen Hedin-Autohäuser in Weißwasser und Senftenbergs geschlossen die Arbeit niedergelegt, um ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen.

Hintergrund:
Die rund 260 Beschäftigten in den acht ostsächsischen Autohäusern von Hedin Automotive haben sich in den vergangenen Monaten zu großen Teilen in der IG Metall organisiert. Aus gutem Grund. Sie fordern einen Tarifvertrag. Denn anders als die Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben im nordostdeutschen Kfz-Gewerbe, für die seit Anfang Juni ein neuer Tarifvertrag mit steigenden Löhnen gilt, sind sie bei Entgeltforderungen einzig und allein auf den guten Willen ihres Arbeitgebers angewiesen.

Von: kk

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