16.07.2024 | Unrealistisch, überzogen oder gar unverschämt. So tönt es derzeit aus dem Arbeitgeberlager zur Forderung der IG Metall für die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie. Aber die Forderung ist nicht willkürlich oder aus der Luft gegriffen. Was dahinter steckt, erfahrt Ihr hier.
Die IG Metall orientiert sich bei ihrer Forderung – 7 Prozent mehr Geld in die Tabelle und 170 Euro für alle Auszubildenden – am verteilungsneutralen Spielraum. Dieser setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: dem Preisanstieg (Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank), dem Produktivitätszuwachs und einer Umverteilungskomponente.
7 Prozent mehr Geld für mehr Kaufkraft und Konjunktur!
Mehr Geld in den Portemonnaies der Beschäftigten steigert die Kaufkraft der privaten Haushalte. Das hat positive Auswirkungen auf die Auftragslage der Unternehmen und stützt die wirtschaftliche Lage. Eine starke private Nachfrage ist also ein Booster für die Gesamtwirtschaft.
170 Euro mehr für eine attraktive Ausbildung!
Auszubildende sind von den gestiegenen Lebenshaltungskosten besonders betroffen. Deshalb brauchen sie eine überproportionale Erhöhung ihrer Vergütungen. Das macht die Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie attraktiver und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.
Soziale Komponente, Besserstellung unterer Entgeltgruppen und Verbesserung tariflicher Freistellungszeiten!
Auch Beschäftigte in den unteren Entgeltgruppen haben mit hohen Lebenshaltungskosten zu kämpfen. Deshalb soll das Ergebnis der Tarifbewegung eine soziale Komponente zu ihrer Besserstellung enthalten. Viele Beschäftigte haben sich in der Befragung für attraktivere tarifliche Freistellungszeiten ausgesprochen. Diese Anspruchsmöglichkeiten sollen verbessert und ausgeweitet werden.