Mehr wert mit Tarif

Tarifbeschäftigte haben einfach mehr im Geldbeutel

01.06.2018 | Tarifbeschäftigte können seit Jahresanfang über einen Gehaltsanstieg freuen, dafür sind unter anderem auch die Tarifabschlüsse der IG Metall verantwortlich. Jedoch profitieren immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer davon. Die IG Metall Ostsachsen setzt sich dem Trend entgegen.

Tarifbeschäftigte in Deutschland haben im Schnitt mehr im Geldbeutel. Ihr Verdienst stieg auch im ersten Quartal 2018 stärker als die Inflation. Unter dem Strich behalten die Beschäftigten somit mehr Geld im Portemonnaie. Das stärkt ihre Kaufkraft, kann den Konsum ankurbeln und erhöht die Lebensqualität. Bereits 2017 stiegen die Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nach Tarif entlohnt werden das sechste Jahr in Folge.

Allerdings profitieren nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern immer weniger Beschäftigte in Deutschland von Tarifverträgen. Nach jüngsten Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurden 1996 noch 70 Prozent aller westdeutschen Beschäftigten nach Branchentarifverträgen entlohnt. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 49 Prozent. Im Osten sank der Anteil in dem Zeitraum den Angaben zufolge von 56 auf 34 Prozent.

Ein Grund ist aus Sicht der Experten der Strukturwandel. Vor allem neugegründete Firmen schlössen sich nicht mehr in gleichem Maße wie früher Arbeitgeberverbänden an. Etliche Betriebe regeln den Angaben zufolge Löhne und Gehälter intern auf der Basis sogenannter Haustarifverträge.

In der Region Ostsachsen sieht es anders aus. Jüngste Beispiele wie Siemens oder Bombardier zeigen, dass die Beschäftigten dem Strukturwandel nicht ohnmächtig gegenüber stehen. Es werden Standorte gesichert, Kompetenzzentren geschaffen, die Zukunft gestaltet. Auch im Punkt betriebliche Mitbestimmung, Tarifbewegung und Sicherung der Tarifbindung passiert so einiges.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagt: „Es geht ganz klar darum die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Tarifverträge kommen nicht einfach so daher. Man muss sie sich hart erkämpfen und das geht nun mal nur mit einer starken Gewerkschaft und einem durchsetzungsfähigen Betriebsrat an seiner Seite. Viele Beschäftigte in kleinen, mittleren und großen Betriebe der Region haben das verstanden und während der letzten Betriebsratswahl eine Interessenvertretung gewählt. Ein gutes Beispiel ist Birkenstock, die nach großem Engagement der Kolleginnen und Kollegen jetzt den Weg zur betrieblichen Mitbestimmung beschritten haben. Das ist der erste Meilenstein, den man legen muss. Auch Betriebe mit Betriebsrat haben die IG Metall Mandate in den Gremien erhöht. In der Region passiert was, die Region will sich die Zukunft nicht aus der Hand reißen lassen, das merkt man und das werden die Metallerinnen und Metaller nach Kräften unterstützen! Ostsachsen ist Zukunft!“

Von: em

Unsere Social Media Kanäle