Borbet Sachsen in Kodersdorf

Tarifverhandlungen bei Borbet in Kodersdorf: Dauerhaft mehr Geld ist das Ziel

18.09.2024 | Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Borbet Sachsen in Kodersdorf gehen weiter. Wie vor der Sommerpause vereinbart, haben IG Metall Ostsachsen und Geschäftsführung die Gespräche um dauerhafte Entgelterhöhungen wiederaufgenommen. Die Verhandlung am 17. September verlief konstruktiv, in wichtigen Punkten haben sich die Tarifparteien aufeinander zubewegt.

Bewegung am Verhandlungstisch: Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Borbet Sachsen wurden am 17. September in konstruktiver Atmosphäre fortgesetzt. Für die Bewegung hatten zwei starke Warnstreiks in der ersten Jahreshälfte gesorgt. Foto: IG Metall

Nachdem sich IG Metall und Arbeitgeber Anfang des Sommers in einem ersten Tarifvertrag auf Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie geeinigt hatten, sollen nun auch die Entgelte der Kolleginnen und Kollegen tarifvertraglich geregelt werden. „Wir verhandeln jetzt eine haustarifvertragliche Lösung für Borbet Sachsen, die für alle Beschäftigtengruppen – mit Ausnahme der außertariflich Angestellten – gilt“, sagt Krzysztof Iwanowski, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Ziel ist es, dass die Beschäftigten zeitnah eine zusätzliche Sonderzahlung erhalten und zudem rasch eine erste tabellenwirksame Lohnerhöhung greift.“

Sonderzahlungen allein reichen nicht, darauf hat die IG Metall Ostsachsen noch einmal hingewiesen. „Die Lebenshaltungskosten sind durch die Krisen immens gestiegen. Das spüren auch unsere Kolleginnen und Kollegen, die hier Tag für Tag hervorragende Arbeit leisten“, sagt Uwe Garbe, 1. Bevollmächtigter der IGM Geschäftsstelle Ostsachsen. „Um ihre Ausgaben zu finanzieren und ihren Lebensstandard annähernd zu halten, brauchen sie nicht nur schnell, sondern dauerhaft mehr Geld. Das ist nur mit weiteren tabellenwirksamen Lohnentwicklungen möglich, die wir mittelfristig anstreben.“

Auch die Eingruppierung der Beschäftigten nach Entgeltrahmenabkommen (ERA) Nordrhein-Westfalen, wo die Konzernzentrale ihren Sitz hat – war Thema der Gespräche am 17. September. Die IG Metall Ostsachen und die Geschäftsleistung verständigten sich auf die ERA-Einführung, die eine transparente und faire Bezahlung der Beschäftigten garantiert. Angeregt hat die IG Metall außerdem, die Zuschläge an das Niveau der Zentrale im Sauerland anzuheben.

Die Gespräche werden in der nächsten Verhandlungsrunde am 27. September fortgeführt. Dabei soll es bereits um eine konkrete Ausgestaltung der angestrebten Lohnentwicklung gehen.

Hintergrund:
Borbet verfügt über mehrere Standorte in Deutschland. In Kodersdorf arbeiten circa 560 Beschäftigte für einen der weltweit führenden und erfolgreichsten Hersteller von qualitativ hochwertigen Leichtmetallrädern. Seit Anfang Januar 2024 hat die IG Metall mit dem Arbeitgeber über bessere Arbeitsbedingungen verhandelt. Nachdem die Verhandlungen monatelang stagniert hatten, gelang im Frühsommer ein erster Durchbruch, der den Kolleginnen und Kollegen den ersten Tarifvertrag bescherte. Darin hatten sich IG Metall und Arbeitgeber auf die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien geeinigt. Für die Bewegung am Verhandlungstisch haben die Borbet-Beschäftigten in Kodersdorf im Frühjahr mit zwei starken Warnstreiks gesorgt.

Von: kk

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