KNB in Bautzen

Toraktion bei KNB in Bautzen macht Mut: Gute Arbeitsbedingungen sind möglich

04.06.2025 | Niedrige Bezahlung, hoher Leistungsdruck am Arbeitsplatz und ein Arbeitsklima, das zu wünschen übrig lässt. Das sind einige Statements vieler Beschäftigter aus allen drei Schichten bei KNB in Bautzen, die im Mai bei einer Toraktion der IG Metall Ostsachsen zu hören waren. Bei der Gelegenheit erfuhren die Kolleginnen und Kollegen, dass sie es in der Hand haben, ihre Arbeitsbedingungen positiv zu verändern.

Uwe Garbe, Krzysztof Iwanowski und Christian Göbel informierten die Beschäftigten bei KNB in Bautzen, wie sie ihre Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern können.

Ab in den Container mit schlechtenArbeitsbedingungen bei KNB – das könnte, wenn sich die Beschäftigten gemeinsam mit der IG Metall Ostsachsen für Mitbestimmung im Betrieb stark machen, schon bald der Fall sein. Fotos: IG Metall

Die Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung werden ausgewertet und liegen demnächst detailliert vor. Klar ist aber schon jetzt: Es gibt viel Luft nach oben.

Mit Betriebsrat und Tarifvertrag ist die Arbeitswelt eine andere. Diese Botschaft hatten die Gewerkschaftssekretäre der IG Metall Ostsachsen im Gepäck, als sie Mitte Mai mit ihrem Infostand vor dem Kunststoffwerk Neuteichnitz Baier Stellung bezogen. Die hauptamtlichen Metaller hatten sich am 19. und 20. Mai viel Zeit genommen, denn sie wollten mit Kolleginnen und Kollegen aus allen drei Schichten ins Gespräch kommen, um sich per Beschäftigtenbefragung ein umfangreiches Meinungsbild über die Arbeitssituation im Betrieb zu verschaffen.

Viel Luft nach oben ...
Die KNB-Kolleginnen und -Kollegen nutzten zahlreich die Gelegenheit, nahmen an der Befragung teil und informierten sich, welche Möglichkeiten es gibt, die Arbeitsbedingungen positiv zu beeinflussen. Auch wenn die Befragung noch nicht final ausgewertet ist, so wurde doch schon in den Gesprächen klar, dass in puncto Arbeitsbedingungen „noch viel Luft nach oben“ ist. Die Mehrheit der Teilnehmenden klagte zum Beispiel über die geringe Bezahlung, ein schlechtes Betriebsklima, Überlastung und zu hohen Leistungsdruck am Arbeitsplatz oder auch über regelmäßige Anordnung von Samstagsarbeit oder sogar am 1. Mai.

Mit Betriebsrat ist die Arbeitswelt eine andere!
Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, sowie die Gewerkschaftssekretäre Krzysztof Iwanowski und Christian Göbel hatten gute Nachrichten dabei. „Das könnt Ihr ändern, Ihr habt es sogar selbst in der Hand“, erzählt Krzysztof Iwanowski. „Im ersten Schritt sollten die Kolleginnen und Kollegen unbedingt einen Betriebsrat gründen, der die Interessen der Beschäftigten gegenüber dem Arbeitgeber vertritt.“ Mit Betriebsrat nämlich ist die Arbeitswelt eine andere, denn dieser ist, ist er erst einmal gegründet, sogar gesetzlich dazu verpflichtet, die zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geltenden Regelungen – Gesetze, Verordnungen oder Unfallverhütungsvorschriften – zu überwachen und darauf zu pochen, dass sie eingehalten werden. „Ein solches Gremium sorgt für mehr Mitbestimmung im Betrieb und wirkt über Betriebsvereinbarungen an Entscheidungen mit“, erklärt Gewerkschaftssekretär Iwanowski. „In Betriebsvereinbarungen können zum Beispiel die Verteilung der Arbeitszeit geregelt werden. Auch in puncto betrieblicher Lohngestaltung oder wenn es um die Leistungsüberwachung der Beschäftigten geht, hat der Betriebsrat ein Wörtchen mitzureden.“

Dass sie bei der Gründung eines Betriebsrats nicht allein sind, erfuhren die KNB-Beschäftigten in den Gesprächen am IG Metall-Stand ebenfalls. Denn die IG Metall Ostsachsen unterstützt die Kolleginnen und Kollegen bei allen Etappen der Gründung und auch danach mit Rat und Tat.

IG Metall kommt an – aus gutem Grund
So viel Infos und Unterstützung kamen gleich gut an. Viele Beschäftigte entschlossen sich spontan bei der Toraktion für eine Mitgliedschaft in der IG Metall. Dazu trugen sicherlich auch die vielen positiven Beispiele bei, von denen Gewerkschaftssekretäre berichten konnten, wie Kolleginnen und Kollegen mit Hilfe der IG Metall und oft auch mit einem langen Atem ihre Arbeitswelt zum Besseren verändert haben.

Jüngstes Beispiel ist Borbet Sachsen in Kodersdorf. Auch dort sind die Beschäftigten vor ein paar Jahren mit der Gründung eines Betriebsrats gestartet. Ende 2024 haben sie dort den nächsten Meilenstein erreicht: Für die Borbet-Beschäftigten in Kodersdorf gilt erstmals ein Tarifvertrag. Ein Beispiel, das Schule machen könnte – auch bei KNB.

Die finalen Ergebnisse der Beschäftigtenbefragung stellt die IG Metall Ostsachsen demnächst vor.

Von: kk

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