Birkenstock in Görltiz

Toraktion für bessere Arbeitsbedingungen bei Birkenstock in Görlitz

12.05.2025 | „Mit Tarifvertrag ist mehr drin!“ Was das bedeutet, haben die Beschäftigten von Birkenstock in Görlitz am 6. Mai erfahren. Die IG Metall Ostsachsen hatte vor dem Tor mit dem DGB-Frittenmobil Stellung bezogen, die Kolleginnen und Kollegen aller drei Schichten über Tarifverträge informiert und eine Beschäftigtenumfrage durchgeführt.

Mit Tarifvertrag fällt auch die Portion Pommes größer aus.

Die IG Metall Ostsachsen informierte alle drei Schichten bei Birkenstock in Görlitz über die Vorteile eines Tarifvertrags. Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, versorgte die Kolleginnen und Kollegen mit kleinen Leckereien.Mit Tarifvertrag fällt auch die Portion Pommes größer aus.

Krzysztof Iwanowski, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen, führte viele Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen von Birkenstock in Görlitz, über Arbeitsbedingungen und wie die IG Metall dafür sorgen kann, dass die Portion Pommes für alle noch größer ausfällt.

Vor Ort in Görlitz: das DGB-Frittenmobil

Begehrt und schmackhaft: Pommes vom DGB Frittenmobil – Fotos: IG Metall

Birkenstock schreibt gute Geschäftszahlen. 2024, so meldete das manager Magazin im vergangenen Dezember, „zogen Gewinn und Umsatz stark an“. Nur die, die Gewinne erwirtschaften, gehen in Ostsachsen fast leer aus – wieder einmal. Dafür sind die Arbeitsbedingungen, unter denen die Kolleginnen und Kollegen in Görlitz die beliebten Pantinen produzieren, mau. Insbesondere im Produktionsbereich sind die Löhne sehr niedrig. Hinzu kommen Kettenbefristungen, die dazu beitragen, dass sich die Kolleginnen und Kollegen wie Beschäftigte zweiter Klasse fühlen. Bis sie einen entfristeten Arbeitsvertrag mit geringen Löhnen haben, ziehen zumeist Jahre ins Land. Viele starten als Leihbeschäftigte, bekommen anschließend einen Jahresvertrag, dann einen weiteren Vertrag und erst dann die Entfristung. Viel Unsicherheit in ohnehin unsicheren Zeiten. Dazu leiden die Kolleginnen und Kollegen in der Produktion seit Jahren unter sehr hoher Hitzebelastung, die ihnen vor allem im Sommer schwer zu schaffen macht und mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist.

Das alles muss nicht sein. Die IG Metall Ostsachsen hat die Kolleginnen und Kollegen mit einer Toraktion über die Möglichkeiten informiert, wie sie ihre Arbeitsbedingungen gemeinsam mit der Gewerkschaft verbessern können. Dazu hat sie im Rahmen der Tarifwendeaktion des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) eine Beschäftigtenumfrage zu den Arbeitsbedingungen im Werk durchgeführt. Auf einer Skala von „sehr stark“ bis „gar nicht“ konnten die Beschäftigten angeben, welche Probleme sie besonders belasten: niedrige Bezahlung für anspruchsvolle Arbeit und hochwertige Produkte, ein ungerechtes Entgeltsystem, ein unfaires Prämiensystem, Hitze am Arbeitsplatz oder die (körperliche) Arbeitsbelastung zum Beispiel durch Dämpfe, Lösungsmittel oder Kleber.  

Die Ergebnisse werden demnächst kommuniziert. In welche Richtung sie gehen, deutete sich bereits am 6. Mai an. „Viele Kolleginnen und Kollegen haben verstanden, dass es einen starken Partner wie die IG Metall an ihrer Seite braucht, um Arbeitsbedingungen nachhaltig und fair zu verändern“, sagt Krzysztof Iwanowski, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Viele sind noch vor Ort Mitglied der IG Metall geworden.“

Auf große Resonanz stieß auch die Portion Pommes, die es für alle am Frittenmobil des DGB gab. Und wer weiß, vielleicht fällt schon bald auch die Portion Pommes aus dem eigenen Geldbeutel finanziert größer aus, weil mit Tarifvertrag eben für alle mehr drin ist.

Von: kk

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