21.06.2024 | Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat auf ihrer großen Bezirkskonferenz auf eine aktive Sozial- und Industriepolitik gedrängt. Die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer, unter ihnen auch die gewählten Delegierten aus Ostsachsen, stellten die Weichen für die kommenden vier Jahre. Einen Schwerpunkt der zweitägigen Tagung am 18. und 19. Juni in Dresden bildeten Beratungen und Diskussionen über das Erstarken der rechten Parteien bei der Europawahl und die Konsequenzen für die Landtagswahlen im September.
„Die jüngsten Wahlergebnisse geben allen demokratischen Kräften den Auftrag, den sozialen Zusammenhalt in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen", erklärte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Er bekräftigte, dass es mehr denn je darauf ankomme, mit einer starken IG Metall gegen die spalterischen Kräfte im Land dagegenzuhalten. „Wir müssen uns dem Rechtsruck entgegenstellen und immer wieder deutlich machen, dass die rechten Kräfte an dem Ast sägen, auf dem die Beschäftigten in diesem Land sitzen", so Dirk Schulze.
Gefordert ist in diesem Zusammenhang aber auch die Politik. „Die Ideen der Rechtspopulisten sind Gift für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Sie wollen die EU zerstören, den Euro abschaffen und den grünen Umbau der Industrie stoppen. Damit zerstören sie unsere wirtschaftlichen Grundlagen und bekämpfen Zukunftsmärkte und Arbeitsplätze von morgen“, sagte sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, der die Bezirkskonferenz am zweiten Tag besuchte. „Was die Beschäftigten in dieser Zeit tatsächlich brauchen, ist Sicherheit im Wandel. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht. Leider verfallen zu viele von ihnen derzeit in alte Muster. Statt die gegenwärtigen Herausforderungen gemeinsam mit den Belegschaften aktiv anzugehen, wählen sie den einfachen Weg: Stellenabbau, Standortschließungen, Verlagerungen ins Ausland. Das spielt den Rechtspopulisten in die Hände.“
Kerner forderte Politik und Arbeitgeber auf, „hier mehr Verantwortung zu übernehmen“ und mit einer „in die Zukunft gerichteten Industriepolitik“ Perspektiven für die Beschäftigten in Deutschland zu schaffen.
Deutschland, so der Tenor der Bezirkskonferenz, braucht deutlich mehr Investitionen in zukunftssichere und gute Arbeitsplätze. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Arbeitgeber sich still und heimlich von diesem Standort verabschieden“, sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, der die Bezirkskonferenz am zweiten Tag besuchte.
Auch Thomas Kralinski, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, plädierte für mehr Investitionen hierzulande. Drei Bedingungen nannte er, die die Industrie im Freistaat aus seiner Sicht in eine gute Zukunft führen können: „Wir brauchen Investitionen. Wir brauchen gute Arbeitsbedingungen. Und wir brauchen einen stabilen politischen Rahmen, eine stabile demokratische Regierung, die Leute zusammenführt und nicht gegeneinander aufhetzt", so Kralinski. Dabei zeigte sich der Wirtschaftspolitiker zuversichtlich für die Region. Sachsen sei ein Industrieland und stehe vor milliardenschweren Investitionen in die Produktionsstätten.
Weitere Informationen und mehr Fotos von der Bezirkskonferenz gibt es auf der Homepage des Bezirks:
Bericht und Fotos vom ersten Tag der Bezirkskonferenz
Bericht und Fotos vom zweiten Tag der Bezirkskonferenz