In eigener Sache

Uwe Garbe als Erster Bevollmächtigter in Ostsachsen gewählt - Abschied von Jan Otto

31.05.2021 | Die IG Metall Ostsachsen hat am 29. Mai während ihrer Delegiertenversammlung Uwe Garbe als Ersten Bevollmächtigten gewählt. Jan Otto, der bisherige Erste Bevollmächtigte, wurde mit Reden von Ministerpräsident Michael Kretschmer, Bezirksleiterin Birgit Dietze sowie Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb und einer Laudatio vom langjährigen Bezirksleiter Olivier Höbel verabschiedet.

Uwe Garbe selbst kommt aus der Industrie, hat dort viele Jahre in der Fertigungssteuerung gearbeitet und war Betriebsrat. Seit 2013 arbeitet er als Gewerkschaftssekretär in der Geschäftsstelle Ostsachsen. Dort hat er neue Betriebe erschlossen, Betriebsräte gegründet und Tarifverhandlungen geführt. In seinem Blick voraus betonte er, dass die proaktive Industriepolitik im Rahmen der Gestaltung des Strukturwandels in der Region fortgesetzt werden müsse. Der Umbau auf eine nachhaltige Produktion, auf Dekarbonisierung und eine dezentrale Energieversorgung blieben zentrale Aufgaben der nächsten Jahre. Dabei seien die Accumotive in Kamenz, der Siemens-Innovationscampus in Görlitz und die sächsischen Standorte des Schienenfahrzeugherstellers Alstom drei wesentliche Bausteine in der Region.

Als weitere zentrale Aufgabe der IG Metall Geschäftsstelle stehe der Ausbau der Tarifbindung in der Region auf dem Plan, so Garbe.
„Ganz Deutschland steht vor den Herausforderungen der Transformation, es bleibt unsere zentrale Aufgabe diese sozialökologisch zu gestalten. Es liegt nahe industriepolitische Cluster zusammenzudenken, deshalb bin ich mir auch sicher, dass mit dem Weggang von Jan Otto die Verbindung in die Lausitz nicht abreißen wird. Wir werden hier in Ostsachsen aber auch weiterhin unseren eigenen Weg gehen, dabei ist eines ganz klar: Ziel ist es Industriearbeitsplätze in der Region zu halten und ihren Anteil durch kluge Industrie- und Tarifpolitik zu erhöhen. Das wird gelingen, indem wir die Tarifbindung in der Region stärken und gute Tarifverträge durchsetzen. Nur so werden wir die Arbeits- und Lebensbedingungen gemeinsam mit den Beschäftigten in den ostsächsischen Betrieben nachhaltig verbessern", so Garbe weiter.

Jan Otto, der seit September 2020 auch Bevollmächtigter in Berlin ist, kann sich jetzt ausschließlich seiner Aufgabe als Geschäftsführer der größten Geschäftsstelle im IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen widmen. In den sechs Jahren seiner Amtszeit hat er mit seinem Team viel bewegt. Neben zahlreichen erfolgreich gewonnen Abwehrkämpfen zum Beispiel bei den ehemaligen Bombardier Standorten in Görlitz und Bautzen, gehörte auch die Standortrettung von Siemens in Görlitz. Die IG Metall Geschäftsstelle ist hierbei zur treibenden politischen Kraft in der Region geworden. Mit mehr als 10.000 Mitgliedern, davon 70 Prozent betrieblich, konnte sie ihre Gestaltungsmacht entfalten und viele Arbeitgeber davon überzeugen wie wichtig und sinnvoll Tarifbindung ist.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) war eigens am Samstagvormittag nach Bautzen gekommen, um sich persönlich von Jan Otto zu verabschieden. In seiner Rede bedankte er sich bei Jan Otto für die gute Zusammenarbeit und dafür, dass Otto viel für die Industrie und die Region getan habe. "Das ist ja schon fast eine Heiligsprechung, Jan", sagte Kretschmer. "Da haben wir mal eine gute Fachkraft nach Sachsen geholt, die dann gleich wieder geht." Er habe Jan Otto mit seinem Kampfeswillen als frecher und forscher als die Politiker erlebt. "Du hast den Menschen Mut gemacht, ihnen Selbstvertrauen gegeben. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir den Menschen Perspektiven und Kraft geben."

Bezirksleiterin Birgit Dietze bedankte sich bei Jan Otto für seine gute Arbeit in Bautzen. "Du sprühst vor Ideen, hast hier in Ostsachsen ein gutes, dynamisches Team geformt, gemeinsam mit Uwe und Gerd. Ich verabschiede Dich nicht. Du bleibst ja da. Mit Deinem Tatendrang und Mut wechselst Du ja nur nach Berlin." Uwe Garbe wünschte Birgit Dietze alles Gute und sicherte ihm alle Unterstützung und eine gute Zusammenarbeit zu.

Olivier Höbel, bis Anfang 2020 16 Jahre lang Bezirksleiter im Bezirk, erzählte in seiner Laudatio von seinen Begegnungen mit Jan Otto und zeigte sich beeindruckt von seiner Bilanz. "Wir können viel bewegen, wenn wir zusammenstehen! Die überwältigende Solidarität war bei Euch in Ostsachsen zu spüren." Er schloss seine Laudatio mit einem Zitat von Willi Bleicher: "Wenn wir uns einig sind, können wir alles bewegen."

Auch Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, betonte: "Ihr könnt stolz sein in Ostsachsen auf das, was ihr hier gedreht habt. Ihr habt es geschafft, gute Industriepolitik mit organistationspolitischen Erfolgen zu verbinden. Daran hast Du, Jan, einen großen Anteil gemeinsam mit Deinem guten Team."

Von: em

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