06.11.2024 | Am Tag nach der enttäuschenden dritten Verhandlungsrunde mit dem Verband der sächsischen Metall- und Elektroindustrie (VSME) haben die Beschäftigten in Ostsachsen mit weiteren Warnstreiks den Druck erhöht. Am Morgen des 6. November haben zunächst die Kolleginnen und Kollegen bei Bosch Powertools in Sebnitz die Arbeit nachgelegt und die Arbeit in der aktuellen Tarifauseinandersetzung für eine Stunde niedergelegt. Am Mittag taten es ihnen die Beschäftigten von Linde + Wiemann in Elstra gleich.
Die Metallerinnen und Metaller bei Bosch Powertools in Sebnitz haben dem Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie bereits zum zweiten Mal die IG Metall-rote Karte gezeigt. Sie haben sich vor dem Werktor versammelt, um zu demonstrieren, dass sie hinter ihren Forderungen stehen – und entschlossen sind, dafür auch zu kämpfen.
Mittags sind die Beschäftigten von Linde + Wiemann trotz nasskalter Temperaturen vor das Werktor getreten. Sie geben dort mächtig Gas, während die Arbeitgeber am gestrigen 5. November einmal mehr mit dem Fuß auf der Bremse gestanden und keinerlei Bewegung gezeigt haben. Unterstützt wurde der Warnstreik in Elstra auch von Aktiven der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit (AGA) in Ostsachsen. „Mit Euch gemeinsam stark für die Zukunft“ stand auf ihrem Banner, das sie mitgebracht hatten.
Axel Drescher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen, und Anna-Lena Brand, Gewerkschaftssekretärin, informierten die warnstreikenden Kolleginnen und Kollegen vor Ort über den aktuellen Stand der Tarifverhandlungen. Einigkeit bestand unter den Kolleginnen und Kollegen an beiden Standorten – sowohl in Sebnitz als auch in Elstra – dass das Angebot der Arbeitgeber nicht der Rede wert ist. „Da muss mehr kommen“, hieß es unisono bei Bosch Powertools und Linde + Wiemann.
Die IG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Weitere Ziele sind eine soziale Komponente für untere Einkommensgruppen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten.
Davon sind die mageren Angebote der Arbeitgeber auch nach drei Verhandlungsrunden noch weit entfernt. Sie bieten nach neun Nullmonaten ab 1. Juli 2025 eine Erhöhung der Entgelte um 1,7 Prozent und um 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 bei einer Laufzeit von 27 Monaten.