Verantwortungslose Arbeitsvernichtung bei Siemens?

„Wir werden um jeden Arbeitsplatz bei Siemens in Görlitz kämpfen“

24.10.2017 | Das "Manager Magazin" schreckt Siemens-Beschäftigte am Donnerstag mit einer Meldung auf: Siemens plant nach Informationen des Magazins einen "Kahlschlag im Kraftwerksgeschäft". Von den Plänen wissen weder Beschäftigte noch IG Metall. Sollten sie sich jedoch bewahrheiten, würde Siemens-Chef Kaeser Arbeit in großem Stil vernichten. Und wie er (nicht) kommuniziert, ist verantwortungslos.

„Sollten sich die Pläne des Siemens-Vorstandes, wie es das Manager Magazin vermeldet, bestätigen, werden wir um jeden Arbeitsplatz bei Siemens in Görlitz kämpfen“, erklärte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Ostsachsen. Noch kann die IG Metall die Meldung des Manager Magazins derzeit weder bestätigen noch dementieren.

Sollte allerdings etwas daran sein, ist es unerträglich, dass tausende Beschäftigte nicht mit verantwortungsbewusster Kommunikation von solchen Plänen erfahren. Stattdessen werden sie mit einem Medienbericht aus heiterem Himmel verunsichert – wieder einmal. Der Siemens' Vorstand ist daher gefordert, so schnell wie möglich mit einer konkreten Stellungnahme Klarheit zu schaffen!

Falls tatsächlich massive Einschnitte in Standorte und Beschäftigung geplant sind, wird die IG Metall diese nicht widerstandslos hinnehmen, sondern gemeinsam mit Betriebsräten und Belegschaften Gegenwehr leisten. Dann nämlich hätte "PG 2020" die versprochene Wirkung offenbar weit verfehlt – die Konsequenzen werden nicht die Beschäftigten ausbaden, die ihren vereinbarten Anteil geleistet haben.

Außerdem steht zu erwarten, dass Joe Kaeser im November ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis für das Geschäftsjahr insgesamt präsentieren wird. Vor diesem Hintergrund muss ein Unternehmen wie Siemens auch einmal bereit sein, potenzielle Probleme zu ertragen, bis eine wirklich tragfähige und nachhaltige Lösung gefunden ist.

Von: av

Unsere Social Media Kanäle