Zweite Tarifverhandlung bei der Accumotive (Daimler) in Kamenz

Zusage zu Verhandlungen über den Flächentarifvertrag Metall- und Elektroindustrie Sachsen

14.03.2019 | Am 12. März wurde am Daimler-Standort in Kamenz die Zweite Tarifverhandlung durchgeführt. Die IG Metall fordert vom Unternehmen, sich den in Sachsen gültigen Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie anzuschließen. Hierfür gab es die erste Verhandlungszusage. Eine weitere Forderung der IG Metall ist die Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stundenwoche.

Foto: IG Metall

Die Sicherung der Zukunft des Werkes steht bei beiden Seiten im Vordergrund. Die Vorstellungen der Verhandlungspartner über die Einführungsdauer des Flächentarifvertrags gehen derzeitig noch weit auseinander. Zum Thema Arbeitszeitabsenkung gibt es bereits erste Signale der Annäherung. Ein weiterer Verhandlungstermin ist bereits anberaumt.

„Wir werden die Verhandlungen weiterhin konstruktiv angehen und uns nicht von unserem Vorhaben abbringen lassen“, sagte Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall. „Bereits im nächsten Verhandlungstermin Anfang April reden wir über eins der entscheidendsten Themen überhaupt: Das Entgelt. Hier wird sich schnell zeigen, wie wichtig Daimler die Zukunft des gesamten Konzerns ist. Es führt kein Weg mehr an der Elektromobilität vorbei. Zukunft gestalten, kann man jedoch nur mit guten Tarifverträgen.“

Hintergrund:

Die IG Metall Ostsachsen hatte Ende Dezember den Daimler zu Tarifverhandlungen aufgefordert, nachdem es ein einstimmiges Votum der Mitgliederversammlungen dazu gab. Als Besonderheit wird die 35 Stunden Woche gefordert.

Weiterhin wendet die Accumotive Betriebsvereinbarungen an, die laut Betriebsverfassungsgesetz § 77 (3) unter den sogenannten „Tarifvorbehalt“ fallen. Hierbei gilt: Dinge, die normalerweise in Tarifverträgen geregelt werden (z.B. Entgelt) dürfen nicht über Betriebsvereinbarungen mit dem Betriebsrat abgeschlossen werden. Hierbei gäbe es immer die Möglichkeit der Kündigung und Unwirksamkeit.

Die Accumotive in Kamenz ist in den letzten zwei Jahren massiv gewachsen, aktuell arbeiten dort 1.300 Beschäftigte. Hier werden Batterien für Hybride, Bordnetze und Vollbatterien für die gesamte Daimler-Flotte gebaut.

 

Von: aw

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