IGR Elbe-Neiße – Solidarität über Grenzen hinweg

30 Jahre internationale Gewerkschaftsarbeit zwischen Deutschland, Polen und Tschechien

08.06.2023 | Der Interregionale Gewerkschaftsrat Elbe-Neiße (IGR Elbe-Neiße) feierte am Samstag, 3. Juni, seinen 30. Geburtstag. Grund genug, auf drei Jahrzehnte erfolgreicher Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den haben aus Deutschland, Polen und Tschechien zurückzublicken.

Der Internationale Gewerkschaftsrat Elbe-Neiße feierte Anfang Juni sein 30-jähriges Bestehen.

Der neu gewählte Vorstand des IGR Elbe-Neiße: Vizepräsident Markus Schlimbach, Präsident Andrzej Otrᶒba und Vizepräsident Josef Slunečka (v.l.n.r.)

Wahl des neuen IGR-Vorstands – Fotos (3): IG Metall

Die Gründung des Interregionalen Gewerkschaftsrats im April 1993 in Szklarska Poręba (Polen) markierte einen wichtigen Moment für die Gewerkschaftsbewegung in dem Dreiländereck. Seit seiner Gründung verwirklicht der IGR Elbe-Neiße in der Region konsequent die Idee der internationalen Gewerkschaftsarbeit. Die Kooperation erstreckt sich über Themen wie Arbeitsbedingungen, Tarifverhandlungen, Bildung und Fortbildung der Arbeitnehmer, soziale Sicherheit oder Schutz von Arbeitnehmerrechten.

Dank der gemeinsamen Anstrengungen des Gremiums konnten zahlreiche Erfolge erzielt werden. Die Mitgliedsgewerkschaften haben sich für faire Löhne und Arbeitsbedingungen eingesetzt, sich gegenseitig bei Tarifverhandlungen unterstützt, gemeinsam Flutschäden beseitigt und sich erfolgreich gegen Produktionsverlagerungen ins Ausland gewehrt. Durch ihre Zusammenarbeit konnten sie auch grenzüberschreitende Arbeitsplatzprobleme angehen und effektiv die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern schützen. Mit finanzieller Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung gab der IGR einen Ratgeber für Grenzgängerinnen und Grenzgänger heraus, der sie über die arbeitsrechtlichen Bedingungen in den drei Ländern und ihre Rechte informiert. Diese Tätigkeitsfelder des Rats sind ein Beispiel dafür, wie Gewerkschaften durch Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg eine starke Stimme für die Arbeitnehmenden entwickeln können.

Trotz der Erfolge stehen die Gewerkschaften des Interregionalen Gewerkschaftsrats Elbe-Neiße weiterhin vor großen Herausforderungen. Die fortschreitende Globalisierung, die Digitalisierung der Arbeitswelt und der Wandel in der Wirtschaft stellen neue Anforderungen an die Beschäftigten, ihre Arbeitsplätze und Qualifikationen. In der Sitzung des Rats wurden diese Herausforderungen diskutiert und eine Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Die Delegierten wählten auch den neuen IGR-Vorstand: Andrzej Otrᶒba von OPZZ Dolny Śląsk wurde zum Präsidenten gewählt, Markus Schlimbach vom DGB Sachsen und Josef Slunečka von RROS ČMKOS Ústeckého kraje zu Vizepräsidenten.

Im Mittelpunkt der verabschiedeten „Offensive für gute Arbeit und Zusammenhalt im Dreiländereck“ und der geplanten Aktivitäten stehen Themen wie die Förderung fairer Arbeit in der Region, Fachkräfteentwicklung, Schutz der Grenzgänger und Grenzgängerinnen vor Ungleichbehandlung, Bekämpfung prekärer Beschäftigung und die Unterstützung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Zeiten der Transformation.

Das 30-jährige Jubiläum des Interregionalen Gewerkschaftsrats ist ein Anlass, stolz auf die erreichten Ziele und Erfolge zurückzublicken. Die Zusammenarbeit zwischen den Gewerkschaften aus Deutschland, Polen und Tschechien und der Austausch bewährter Praktiken haben gezeigt, dass gemeinsame Anstrengungen positive Veränderungen bewirken. Denn nur durch eine starke internationale Gewerkschaftsarbeit können wir eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle Kolleginnen und Kollegen in unserer Region gestalten und sichern.

Von: ki

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