Berichte aus den Betrieben

„37 – Mehr Zeit zum Leben“ - Aktion bei ONTEX in Großpostwitz sendet deutliches Signal an den Arbeitgeberverband vti

16.04.2019 | 150 Kolleginnen und Kollegen dies Hygieneartikelherstellers Ontex versammelten sich heute zu einer aktiven Mittagspause vor dem Werkstor in Großpostwitz. Die IG Metall hatte zur Aktion eingeladen, um über den Stand der aktuellen Tarifrunde in der Textil Branche Ost zu berichten. Damit senden die Beschäftigten ein deutliches Signal an den Arbeitgeberverband vti für die morgige Tarifverhandlung in Zwickau.

Die IG Metall Branche Textil Ost ist die einzige Branche, die noch 40 Stunden arbeitet und dies in besonders belastenden Schichtsystemen. Bei den derzeitigen Tarifverhandlungen werden unter anderen eine Angleichung der Arbeitszeit auf die 37- Stunden-Woche, 6 Prozent mehr Geld und eine neue Regelung zur Altersteilzeit gefordert.

Die erste Verhandlungsrunde im März war ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Bereits zur letzten Tarifverhandlung am 3. April war ein Bus von Ontex  nach Chemnitz gefahren und begleitete die Verhandlung lautstark. Auch beim Tarifauftakt am Samstag in Chemnitz waren die Kolleginnen und Kollegen von Ontex zahlreich vertreten. Jetzt wollten sie auch der hiesigen Geschäftsführung zeigen, dass endlich Bewegung in die Verhandlungsposition der Arbeitgeberseite kommen muss. Mit der heutigen Aktion machten sie dies sehr deutlich. Das bislang vorgelegte Angebot suggeriert unter anderem eine Arbeitszeitabsenkung auf 38,5 Stunden, ist aber gekoppelt an einen Wegfall der 20-minütigen bezahlten Pause für Schichtarbeitende und kann nur als Scheinangebot deklariert werden. Morgen steht in Zwickau die zweite Verhandlung an.

„Damit man gut für die Zukunft aufgestellt ist, bedarf es eines positiven Blicks und einer Vision. Ich vermisse das bei den Arbeitgebern. Noch immer werden „Niedriglohnpolitiksprüche“ geklopft und die 40 Stunden Woche als Standortvorteil bezeichnet. Die Kolleginnen und Kollegen wollen endlich eine Arbeitszeitanpassung und eine Angleichung an die Verhältnisse in westlichen Tarifgebieten. Das haben sie verdient und es ist längst überfällig, 30 Jahre nach dem Mauerfall. Die Kolleginnen und Kollegen hier bei Ontex sind über so wenig Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit enttäuscht. Sie werden zusammenstehen und gemeinsam für ihre Forderungen kämpfen.“, sagte Eileen Müller, politische Sekretärin der IG Metall Ostsachsen und Betriebsbetreuerin bei Ontex in Großpostwitz.


Ende April endet die Friedenspflicht, ab Mai sind damit Warnstreiks möglich. 

Von: em

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