Siemens Görlitz 15.07.2019

Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht Siemens in Görlitz

16.07.2019 | Wasserstoff-Strategie für das Görlitzer Siemens-Werk - Der lange Kampf um die Standorte und um eine nachhaltige Industriepolitik trägt erste Früchte

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht Siemens in Görlitz

Bereits Ende 2017 lud die IG Metall Ostsachsen die Bundeskanzlerin dazu ein, sich die Situation der Kolleginnen und Kollegen von Siemens und Bombardier in Görlitz anzusehen - konkret sollte dies damals als Rednerin auf der größten Demonstration in Görlitz passieren, die es seit der Wendezeit gegeben hat. Doch aus terminlichen Gründen kam es nicht dazu.

Dafür klappte es nun im Rahmen der Unterzeichnung eines Papiers,... in dem eine Wasserstoff-Strategie für das Görlitzer Siemens-Werk übergeben wurde.

Hierzu waren auch der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Käser, sowie der Ministerpäsident von Sachsen, Michael Kretschmer und der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Octavian Ursu anwesend.

Die IG Metall und der Betriebsrat waren mittendrin und konnten am Rande viele wichtige Gespräche führen, die sich alle mit dem nötigen Strukturwandel in Ostsachsen befassten.

Klar wurde auch, dass Ostsachsen eine Energieregion werden kann, wenn die Wertschöpfungsketten entlang der Wasserstoffindustrie und auch der Batterieproduktion als parallele und nicht miteinander konkurrierende Stränge gesehen werden.

Eine Entwicklung und Fertigung von Wasserstoffzügen bei Bombardier im Verbund mit Siemens und den Instituten erscheint da mittlerweile in erreichbarer Nähe.

Eins ist klar: Der lange Kampf um die Standorte und um eine nachhaltige Industriepolitik trägt erste Früchte.

In Zukunft wird es Forschung und Testing zum Thema Wasserstoff in Görlitz geben.

Offen bleibt aber noch die zugesagte Komponentenfertigung, die bereits im Interessensausgleich vereinbart wurde: Hier wären auch kurzfristig neue Industriearbeitsplätze machbar.

Wir als IG Metall werden die Konzerne, aber auch die Landes- und Bundespolitik nun daran messen, dass es einen #FAIRWANDEL nur mit einem sozial verträglichen Umbau der Industrie, der nicht auf dem Rücken der Beschäftigten erfolgt und einer nachhaltigen Industriestrategie geben kann.

Ostsachsen hat dafür alle Chancen. Wir bleiben im Dialog. Wir bleiben aber auch kampfbereit.

Zur Erinnerung: Das wir uns in einem so konstruktiven Dialog um die Zukunft der Region Ostsachsen befinden, war nicht immer so: Noch 2017 sollte das Görlitzer Siemens-Werk geschlossen werden. Nur massive Proteste der IG Metall mit Unterstützung der gesamten Bevölkerung konnten dies verhindern und zu einer Veränderung führen. Auch der Bombardier-Standort stand mehrfach in Frage. Dies konnte ebenfalls abgewehrt werden. Darauf wollen wir nun aufbauen. Für die Region. Für die Familien. Es braucht klare Entscheidungen für Ostsachsen.

Ostsachsen ist Zukunft. Aber nur mit tarifierten Industriearbeitsplätzen.

Von: cg

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