Textilbranchen Ost

Der Einstieg bei der Arbeitszeit für die Textilindustrie Ost muss kommen

29.06.2018 | Am 26. Juni trafen sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband vti erneut, um über Arbeitszeitverkürzungen in der Textilindustrie im Osten zu sprechen. Der Arbeitgeberverband hatte sich beim Tarifabschluss 2017 verpflichtet, mit der IG Metall über die Verkürzung der Arbeitszeit zu reden. Die IG Metall erwartet einen verbindlichen Weg zur 37-Stunden-Woche. Im Vorfeld gab es zahlreiche Aktionen im Bezirk, die IG Metall Ostsachsen war mit ihrer "Weckertour" bei Ontex in Großpostwitz.

Die IG Metall hat am Dienstag die Ergebnisse der durchgeführten Arbeitszeitumfrage vorgestellt. Danach ist für 85 Prozent der Beschäftigten die 40-Stunden-Woche die arbeitsvertragliche Realität. Wenn die Überstunden hinzugerechnet werden, so arbeiten 91 Prozent der befragten Beschäftigten 40 Stunden und mehr in der Woche. Außerdem arbeiten 90 Prozent der Befragten in zwei- oder mehrschichtigen Betrieben.

"Fast die Hälfte der Beschäftigten sind laut der Befragung mit ihrer Arbeitszeit unzufrieden. Das überrascht nicht, da 90 Prozent in Schichtarbeit eingebunden sind. Arbeitszeitverkürzung ist somit eine ganz praktische Form des Gesundheitsschutzes und zugleich eine Frage der Gerechtigkeit, denn 28 Jahre nach dem Fall der Mauer müssen auch hier gleiche Arbeitsverhältnisse hergestellt werden ", sagte Bodo Grzonka, zuständiger Bezirkssekretär. "Die Arbeitgeber verweisen darauf, dass die reale Arbeitszeit in drei Schichtbetrieben kürzer ist als die tarifliche Arbeitszeit. Allerdings handelt es sich hierbei um die tarifliche festgelegte bezahlte Pause, die einen Ausgleich für die gesundheitsschädliche Schichtarbeit darstellt. Häufig laufen die Anlagen auch während dieser Pause durch. Die Arbeitgeber haben faktisch keine Sekunde verloren."

Im August wird es in den Gesprächen mit dem Arbeitgeberverband auch um die tariflichen und betrieblichen Umsetzungen von Schichtarbeit in Westdeutschland gehen.

Von: em

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