Ausbildung

Läuft bei dir? Die Ergebnisse der Umfrage zur Ausbildungsqualität

15.05.2020 | Die IG Metall hat 547 Auszubildende und dual Studierende im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen gefragt, wie es in ihrer Ausbildung oder in ihrem dualen Studium läuft. Die Antworten machen deutlich: Es gibt einigen Verbesserungsbedarf und ein klares Bekenntnis zu verantwortungsvoller Ausbildung. Also lasst uns gemeinsam aktiv werden!

Unzufriedenheit beginnt, wo Absprachen enden
Theorie und Praxis sind nicht gut aufeinander abgestimmt. 56,9 Prozent der Auszubildenden und dual Studierenden finden, dass die theoretischen und praktischen Ausbildungsinhalte nicht gut miteinander koordiniert sind. Gewissenhaft geführte betriebliche Ausbildungspläne und Absprachen mit den Berufsschulen könnten dieses Problem lösen. Allerdings geben auch 32,6 Prozent der Auszubildenden und 37,7 Prozent der dual Studierenden an, dass ihre Ausbilderinnen und Ausbilder zu wenig Zeit für sie haben.

Mehr Zeit für die Ausbildung und die Vorbereitung kann zu mehr Qualität und einer besseren Ausbildung führen. Ausbilderinnen und Ausbilder sollten ausreichend Zeit für ihre Aufgabe im Betrieb erhalten.

Willkommen im 21. Jahrhundert
Digitalisierung und Transformation sind Schlüsselbegriffe, die unsere Industrie prägen. Aber die Ausbildung ist den Ergebnissen der Umfrage zufolge nicht darauf vorbereitet. 52,5 Prozent der Auszubildenden und dual Studierenden im Betrieb sagen, dass die Ausbildungsmittel selten oder nie auf dem neusten Stand sind. 56,6 Prozent geben an, selten oder nie E-Learning-Angebote innerhalb der Ausbildung zu nutzen.
Fachkräfte von morgen müssen auch angemessen auf ihre Aufgaben vorbereitet werden, daher sind auch dementsprechende Ausbildungsmittel erforderlich. Ein sicherer Umgang mit moderner Technik sollte Grundlage der Ausbildung sein.

Dual Studierende gehören dazu
Dual Studierende wünschen sich grundlegende Rechte, wie den tariflichen Anspruch auf Sonderzahlungen, die Übernahme von Studiengebühren und -beiträgen durch den Arbeitgeber, Regelungen zur Übernahme oder den Ausschluss von Rückzahlungsklauseln in den Verträgen.
Deutlich wird in der Umfrage außerdem, dass dual Studierende und Auszubildende ähnliche Probleme in der Ausbildung sehen. Regelungen, die getroffen werden, sollten also direkt für beide Zielgruppen vereinbart werden. „Dual Studierende sind Teil der Belegschaft in den Betrieben und dadurch auch gleichberechtigter Teil unserer gewerkschaftlichen Arbeit. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass sich dies auch in unseren Ergebnissen widerspiegelt“, sagt Astrid Gorsky, Jugendsekretärin im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen bewertet die Ergebnisse wie folgt: Dual Studierende  und Auszubildende haben berechtigte Erwartungen an ihre Ausbildung, die in Teilen nicht erfüllt werden. Es muss ausreichend Zeit sein, um den jungen Fachkräften von morgen die entsprechenden Inhalte zu vermitteln. Hierfür bedarf es einer verbesserten Abstimmung zwischen Theorie und Praxis, zwischen den Lehrenden an den Schulen und den Ausbildenden im Betrieb. Studierende und Auszubildende werden die Zukunft unserer Betriebe gestalten, eine entsprechend fundierte und mit modernen Mitteln ausgestattete Ausbildung ist deshalb unerlässlich. Die nächsten Jahre werden geprägt sein von Transformation, Digitalisierung und Neustrukturierung der Arbeitswelt, natürlich müssen sich diese Inhalte auch in den Ausbildungsinhalten wiederfinden. Gerade in und nach der Krise braucht es ein klares Bekenntnis zu verantwortungsvoller Ausbildung und Formen des Studiums, die auch die Realität in den Betrieben berücksichtigt.“

Diese und viele weitere Ergebnisse, wie Probleme bei den Fahrtkosten, Schichtarbeit und Überstundenregelungen finden sich in den beiden unten angehängten Dokumenten. Gemeinsam wird die Bezirksjugend sich den Themen annehmen und für bessere Regelungen für Auszubildende und dual Studierende einstehen.

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Von: em

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