Jahrespressekonferenz der IG Metall

Mehr betriebliche Mitglieder trotz Coronapandemie – Die IG Metall Ostsachsen wird jünger!

27.01.2022 | Die Anzahl betrieblicher Mitglieder ist in Ostsachsen 2021 weiter angestiegen, trotz der Corona-Bedingungen, die eine direkte Ansprache von Kolleginnen und Kollegen im Betrieb sehr erschwert. Die IG Metall Ostsachsen gewinnt mehr Beschäftigte als Mitglieder, gewinnt so an Stärke und wird in den Betrieben dadurch durchsetzungsmächtiger.

Demonstration der IG Metall Ostsachsen “Traditionen bewahren, Arbeitsplätze sichern, Zukunft gestalten“ gemeinsam mit den Beschäftigten von Siemens und Bombardier in Görlitz, Kundgebung am 19.01.2018 in Görlitz (Sachsen). Foto: Pawel Sosnowski

Die IG Metall ist stabil durch das zweite Corona-Krisenjahr 2021 gegangen. Die Gewerkschaft verzeichnet weiterhin 2,2 Millionen Mitglieder und wegen Kontaktbeschränkungen und fehlender Neueinstellungen der Unternehmen nur ein leichtes Minus von 2,1 Prozent. Die Metall- und Elektroindustrie baute dagegen im gleichen Zeitraum 2,4 Prozent ihrer Stellen ab. 

„Diese positive Entwicklung zeigt sich auch am kontinuierlich sinkenden Durchschnittsalter unserer Mitglieder“, erklärt Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Die IG Metall Ostsachsen wird jünger. Wir erleben, dass die jüngeren Beschäftigten selbstbewusster auftreten und aktiv für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen eintreten. Unsere Botschaften an die Beschäftigten kommen an. Wer sich in der IG Metall organisiert, kann viel erreichen.“

2021 wurden beispielsweise die Haustarifverhandlungen bei Daher Logistik für die Niederlassungen Bautzen und Görlitz gestartet. Die Beschäftigten von Daher erbringen Logistik-Dienstleistungen für Alstom. Gelingen die Verhandlungen, wird bei Daher erstmals ein Tarifvertrag für ein Logistik-Unternehmen in Ostsachsen abgeschlossen. Bei Linde und Wiemann sowie Palfinger wurden die Tarifverhandlungen zur Heranführung an den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie gestartet. „Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel ist es wichtig, den Beschäftigten Perspektiven für gut bezahlte Arbeitsplätze zu eröffnen und damit auch die nachhaltige Entwicklung von Unternehmen in Ostsachsen zu fördern. Das geht nur mit Tarifverträgen.“, so Uwe Garbe.

Insgesamt 270 Beschäftigte an mehreren Standorten der TG Autohandels GmbH haben im Bereich des Kfz-Handwerks erstmalig im vergangenen Jahr einen Betriebsrat gewählt.
Die TG Autohandels GmbH ist somit der erste Betrieb mit Betriebsrat im KfZ-Handwerk in Ostsachsen.
Nach fast einem Jahr Verhandlung haben die 450 Kolleginnen und Kollegen beim Tamponhersteller Ontex in Großpostwitz einen Zukunftstarifvertrag durchgesetzt. Ziel des Tarifvertrags ist es, den Standort voranzubringen und die Beschäftigung langfristig zu sichern. Vereinbarte Investitions- und Innovationszusagen können eine Stärkung der Forschung und Entwicklung in Großpostwitz bedeuten. „Dieser Zukunftstarifvertrag ist ein gutes Beispiel für nachhaltige Industrie- und Strukturpolitik“, so Uwe Garbe.

Von März bis Mai 2022 finden Betriebsratswahlen in zahlreichen Betrieben in Ostsachsen statt. Eine gut funktionierende Mitbestimmung in den Betrieben ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die deutsche Industrie. Aus Erfahrung wissen wir, Betriebe mit Betriebsräten sind erfolgreicher und die Beschäftigten haben bessere Arbeitsbedingungen. Die IG Metall begleitet die Betriebsräte vor und nach der Wahl mit Schulungen und mehr.

Die sich verändernde Arbeitswelt und der Strukturwandel wird auch 2022 die Arbeit der IG Metall in Ostsachsen prägen. Gerade bei Alstom in Bautzen und Görlitz geht es weiter darum, die Standorte zu sichern und mit den Beschäftigten für sichere Arbeitsplätze zu kämpfen. Der Batteriehersteller Accumotive mit über 1.500 Beschäftigten ist ein wesentlicher Motor für die Mobilitätswende. „Zusammen mit den Beschäftigten wollen wir Konzepte für die Zukunft des Unternehmens und des Industriestandortes Kamenz entwickeln“, so Garbe.

Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie im Herbst ist schon zum Jahresbeginn spürbar. „Die Arbeitgeber haben schon im Dezember eine Nullrunde gefordert“, so der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Ostsachsen, Uwe Garbe. „Das zeigt, dass es eine harte Tarifrunde geben wird. Bei hohen Energiepreisen und Inflation erwarten die Beschäftigten, dass die Zeiten des Verzichts vorbei sein müssen – und es ein deutliches Plus für die Kolleginnen und Kollegen geben wird.“

Weitere Informationen von der Jahrespressekonferenz der IG Metall in Frankfurt:
 

 

Von: aw

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