Workshops, Podiumsdiskussionen oder Live-Konzerte – das Festival der IG Metall Jugend vom 13. bis 16. Juli kam mit einem Programm daher, das keine Wünsche offenließ und auf große Begeisterung der Teilnehmenden stieß. „Ich finde es toll, dass hier alle so offen sind“, berichtete Toni Münche, Mechatroniker im zweiten Ausbildungsjahr bei Alstom in Bautzen. „Unter Gleichaltrigen kannst du ohne Angst sagen, wo bei Dir der Schuh drückt.“ Ein Extralob gab es von ihm noch für die Bezirkszelte, die „sehr informativ sind. Auf alle Fragen, die uns Auszubildende beschäftigen, finden wir Antworten.“

Schon früh am Morgen krochen die jungen Metallerinnen und Metaller aus ihren Zelten, obwohl sie bis tief in die Nacht ausgelassen und intensiv bei Live-Musik angesagter Bands auf der Hauptbühne in der DJ-Area der Messehalle gefeiert hatten. Die Ausdauerndsten unter ihnen tanzten und feierten bis um 4 Uhr in der Früh. Lange schlafen wollte dennoch niemand. Die Möglichkeit, sich mit Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet zu vernetzen, war einfach zu verlockend. „Toll ist, dass man sich hier mit Leuten aus Ortsjugendausschüssen aus ganz Deutschland austauschen und vernetzen kann“, sagte Elisabeth Schube, Industriekauffrau und Fachbereichskoordinatorin des Betriebsrats bei Accumotive in Kamenz.

Klare Kante gegen Rechts
Bevor ab 16 Uhr in den Feiermodus umgeschaltet wurde, ging es beim R!se-Festival aber durchaus ernsthaft zu. Themen wie Ausbildungssicherung, die Gestaltung der Transformation, der Einsatz gegen den Klimawandel und der Kampf gegen Rechts prägten das Programm.

„Als Gewerkschaft haben wir Antifaschismus und Antirassismus in unserer DNA”, erklärte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Wenn unsere jungen Metallerinnen und Metaller als Botschafterinnen und Botschafter für Demokratie und Willkommenskultur in die Betriebe gehen, profitieren alle davon.“ Eine große Fotoaktion, an der auch die Zweite Vorsitzende, Christiane Benner und der Hauptkassierer der IG Metall, Jürgen Kerner, teilnahmen, drückte die Solidarität mit allen aus, die sich gegen die rechte Partei vor Ort organisieren.

Auch die zunehmend schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt stand im Fokus von Debatten und Workshops. Die Klagen der Arbeitgeber, keine Auszubildenden zu finden, während es in Deutschland 2,6 Millionen Menschen zwischen 19 und 35 ohne Berufsabschluss gibt, wie der aktuelle Berufsbildungsbericht unlängst offengelegt hat, verdeutlichen die Problematik.

Starkes Angebot
Die Teilnehmenden hatten die Qual der Wahl, denn das Angebot war an Workshops und Diskussionen war vielfältig – und für jeden Geschmack das richtige dabei. Elisabeth Schube freute sich, dass sie ihre „Social Media-Kompetenzen im Influencing-Workshop erweitern konnte. Wir haben ganz praxisnah gelernt, wie man TikTok nutzen kann, um Jugendlichen Inhalte wie zum Beispiel die Vorteile der IG Metall nahezubringen. TikTok nutzen wir bei uns in der Geschäftsstelle bisher nicht.“

Wie die Workshops traf auch das Musik-Angebot auf große Begeisterung. Dabei musste es gar nicht immer laut zugehen. „Cool war auch die Silent Disco, bei der alle mit einem Kopfhörer auf den Ohren zu einer anderen Musik tanzen konnten“, erzählte Elisabeth Schube. „Das habe ich vorher noch nicht gemacht.“

Ähnlich begeistert wie die ehrenamtlichen Teilnehmenden aus Ostsachsen war auch Axel Drescher, Jugendsekretär der IG Metall Ostsachsen, der die Delegation der Geschäftsstelle nach Magdeburg begleitet hatte: „Es ist immer wieder faszinierend, wie es der IG Metall gelingt, ein derartig fetziges Event auf die Beine zu stellen und Jugendliche aus unterschiedlichsten Regionen zusammenzubringen und mitzureißen. Musikalisch und auch politisch!“

Aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen waren mehr als 140 junge Metallerinnen und Metaller in Magdeburg vertreten. Weitere Infos und noch mehr Fotos vom Festival und den Teilnehmenden aus dem Bezirk gibt es auf der Homepage des Bezirks.