21. Ordentlicher DGB Bundeskongress 2018

Solidarität. Vielfalt. Gerechtigkeit

17.05.2018 | Bis Donnerstagmittag fand der Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter dem Motto: „Solidarität. Vielfalt. Gerechtigkeit“ in Berlin statt. Unter den 400 Delegierten entsandte auch die Geschäftsstelle Ostsachsen ihre gewählten MandatsträgerInnen in das Parlament der Arbeit, um bei der Weichenstellung der politischen Ausrichtung des DGB für die nächsten Vier Jahre mitzubestimmen.

Anne-Lynn Schneider, Betriebsrätin bei Bombardier Transportation Görlitz und Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Ostsachsen waren mit dabei, um über die mehr als 70 Anträge und 3 Leitanträge abzustimmen.

Nach der Wahl des DGB Bundesvorstands, bei der unter anderem Reiner Hofmann als Vorsitzender des DGB im Amt bestätigt wurde, ging es um aktuelle politische Themen, die in Anträgen behandelt, bearbeitet und beschlossen wurden. Beim Themenbereich „Arbeit der Zukunft und sozialen Sicherheit“ kam das Parlament der Arbeit zum Schluss, dass der digitale Kapitalismus zivilisiert werden muss und ein Ende des „digitalen Tagelöhnertums“, wie es der Erste Vorsitzende des DGB nannte, fordert. Ein Strukturwandel muss her, den die Gewerkschaften mitgestalten wollen und müssen. Die im Deutschen Gewerkschaftsbund vertretenen Gewerkschaften wollen in den nächsten vier Jahren einen Zukunftsdialog mit fortschrittlichen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft führen. Ziel ist es, eine einseitig auf Deregulierung und marktradikalen Wettbewerb ausgerichtete Politik zu überwinden. Es gilt, nachhaltigen Wohlstand und soziale Gerechtigkeit zu sichern. Dabei will man die Tarifbindung stärken, prekäre Beschäftigung eindämmen, Mitbestimmung ausbauen und selbstbestimmtes Arbeiten fördern. Die Bundesregierung ist ebenfalls in der Pflicht, notwendige Verbesserungen für Beschäftigte schnell umzusetzen.  Der Sozialstaat 4.0 muss jetzt auf den Wandel vorbereitet werden. Dabei stehen die Menschen im Mittelpunkt. Auch eine neue, gerechtere Wirtschaftspolitik in Deutschland und in Europa wurden diskutiert. "Der gesellschaftliche Zusammenhalt hängt maßgeblich davon ab, ob alle Menschen am Wohlstand teilhaben. Deshalb ist es wichtig, die neoliberale Politik der letzten Jahrzehnte ein für allemal zu beenden", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell.

„Der 21. Bundeskongress des DGB war eine sehr komplexe und interessante Erfahrung. Es gab viele unterschiedliche Anträge der Einzelgewerkschaften, welche einen kurzen Einblick in die tägliche Arbeit, auch der anderen bot. Ich bin mir meiner Verantwortung als Delegierte bewusst und empfinde es als große Aufgabe aber auch als eine große Ehre die zukünftige politische Richtung mitbestimmen zu können“, sagt unsere Kollegin Anne-Lynn im Rückblick.

Auch hochrangige Gäste aus der Politik gaben sich die Klinke in die Hand. Ob Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel oder auch SPD Parteivorsitzende Andrea Nahles, alle waren der Einladung des DGB gefolgt.

Der Bundeskongress ist das höchste Gremium des DGB. Er wird auch „Parlament der Arbeit“ genannt und tritt alle vier Jahre zusammen. Die 400 Delegierten aus den acht DGB-Gewerkschaften treffen strategische Entscheidungen für die nächsten Jahre und wählen den vierköpfigen hauptamtlichen Geschäftsführenden Bundesvorstand (GBV). Er bildet gemeinsam mit den Vorsitzenden der acht DGB-Gewerkschaften den DGB-Bundesvorstand.

Von: em

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