Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Starker Warnstreik bei Linde und Wiemann in Elstra

04.11.2022 | Am Freitagmorgen legte die komplette Schicht bei Linde + Wiemann in Elstra für eine Stunde die Arbeit im Warnstreik nieder. Die Stimmung in der Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie ist aufgeheizt, denn der Arbeitgeberverband VSME hat bislang nur ein mickriges Angebot vorgelegt.

Warnstreik der Beschäftigten bei Linde + Wiemann am 4.November - Fotos: IG Metall

Christian Göbel, Politischer Sekretär der IG Metall Ostsachsen und Lars Pietsch, Betriebsratsvorsitzender bei Linde + Wiemann

Inzwischen waren an vier Warnstreiktagen rund 1.400 Beschäftigte aus sechs Betrieben in Ostsachsen im Warnstreik. Am heutigen Freitag endet die erste Warnstreikwelle in Ostsachsen mit dem Warnstreik bei Linde + Wiemann in Elstra.  
            
In seiner Rede an die Kolleginnen und Kollegen sagte Lars Pietsch, Betriebsratsvorsitzender bei Linde + Wiemann im Werk Elstra und Gesamtbetriebsratsvorsitzender: „Nach unseren zähen und harten Verhandlungen zur Einführung des Flächentarifvertrages hier bei Linde + Wiemann im Werk Elstra, können wir jetzt endlich diese Tarifrunde aktiv mitgestalten. Viele Kolleginnen und Kollegen fühlen sich überhäuft mit den ständigen Krisennachrichten und teilweise auch überfordert. Viele blicken unsicher in die Zukunft. Daher ist diese Tarifrunde sehr wichtig und kann den Kolleginnen und Kollegen Hoffnung geben. Ich persönlich glaube, dass es eine sehr langandauernde und harte Tarifrunde geben wird, da die Arbeitgeber auf die „Krisenkarte“ und damit auf die Furcht setzen, obwohl der Großteil der Unternehmen die gestiegenen Mehrkosten weitergibt und immer noch hohe Gewinne einfährt. Nur die Kolleginnen und Kollegen können diese erhöhten Mehrkosten im privaten Bereich nicht weitergeben. Und deswegen ist die Forderung der IG Metall nach 8 Prozent mehr als gerechtfertigt.“

Christian Goebel, Politischer Sekretär IG Metall Ostsachsen, ergänzte: „Die Stimmung beim heutigen Warnstreik ist klar: Die Kolleginnen und Kollegen haben eine klare Erwartungshaltung an die Politik und in erster Linie an die Arbeitgeber. Wir brauchen die acht Prozent auf die Tabelle als einen wichtigen Bestandteil zur Entlastung der ständig steigenden Kosten. Wir brauchen verlässliche Arbeitgeber, die bereit sind Sicherheit zu geben und den Kolleginnen und Kollegen Wertschätzung für das zurückzugeben, was sie in den letzten Jahren geleistet haben. Acht Prozent auf die Tabelle sind mehr als gerechtfertigt, sie sind überfällig und dringend notwendig. Mit der Kraft der Solidarität werden wir die Arbeitgeber aus ihrer Blockadehaltung heraustreiben. Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit und entschieden, hart dafür zu kämpfen.

„Wir haben in dieser Woche kraftvolle Warnstreiks in unseren Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in der Region erlebt. Es wurde jedes Mal deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen stocksauer sind über das Nicht-Angebot der Arbeitgeber, sagte Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Wer Nullrunden anbietet und unser Grundrecht auf Warnstreiks in Frage stellt, wird sich wundern. Wir werden den Druck erhöhen, wenn nicht endlich ein vernünftiges Angebot vorgelegt wird.“

Die IG Metall fordert für die rund 190.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent.

 

Von: aw

Unsere Social Media Kanäle