Borbet Sachsen in Kodersdorf

Tarifbindung bei Borbet Sachsen: Beschäftigte geben Startschuss

13.11.2023 | Die Beschäftigten des Leichtmetallräder-Herstellers Borbet aus Kodersdorf wollen einen Tarifvertrag. Aus gutem Grund: Sie verdienen aktuell weit unter Tarif. Dabei ist die Arbeit in einem kontinuierlichen Schichtbetrieb am sächsischen Standort sehr anspruchsvoll und herausfordernd. Am 8. November haben die Beschäftigten ihre Tarifkommission gewählt und die Tarifforderungen beschlossen.

Die Kolleginnen und Kollegen von Borbet Sachsen in Kodersdorf kämpfen um die Tarifbindung. Fotos: IG Metall

Rote Fahnen auf dem Beschäftigtenparkplatz symbolisieren: Die Kolleginnen und Kollegen stehen hinter der Forderung nach einer Tarifbindung.

Mehr Wert mit Tarif: Deshalb haben die Beschäftigten in Kodersdorf jetzt den Startschuss für ihren Kampf um die Tarifbindung gegeben. Fotos: IG Metall

„Wir leisten gute Arbeit, nun ist auch unser Arbeitgeber in der Verantwortung, seinen Beitrag zu leisten.“ Und: „Wir wollen eine nachhaltige Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung“, so die Stimmen aus der Belegschaft.

Am 7. November schmückten die Beschäftigten ihre Autos mit Gewerkschaftsfahnen, um auf diese Art und Weise ihre Unterstützung für die Durchsetzung eines guten Tarifvertrags zu manifestieren. Vor lauter roter IG Metall-Fahnen war der Beschäftigtenparkplatz am Borbet-Standort in Kodersdorf kaum noch zu sehen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle Kolleginnen und Kollegen für Eure Beteiligung und Euren Einsatz.

Am 8. November wählten die Kolleginnen und Kollegen von Borbet Sachsen in einer gut frequentierten Mitgliederversammlung ihre Tarifkommission und beschlossen die Tarifforderungen. Im Vorfeld wurde sehr intensiv diskutiert. Das Abstimmungsergebnis war einstimmig. Die Löhne und Gehälter müssen deutlich steigen. Die verabschiedete Forderung lautet: Anerkennung aller Tarifverträge in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen, Einführung des Entgeltrahmenabkommens (ERA) und eine soziale Entgeltkomponente.

Die Forderung wird dem Arbeitgeber in den nächsten Tagen zusammen mit der Aufforderung zur Aufnahme der Verhandlungen übergeben. Die überwiegende Mehrheit der Beschäftigten von Borbet Sachsen unterschrieb bereits eine Petition, in der sie von ihrem Arbeitgeber eine tarifliche Entlohnung und die rasche Aufnahme der Verhandlungen fordert. „Die Forderung der betrieblichen Kolleginnen und Kollegen nach Tarifbindung ist mehr als berechtigt. Ich hoffe, dass die Geschäftsleitung jetzt Dialogbereitschaft zeigt“, sagt Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. Die Gewerkschaft möchte, dass die Gespräche noch in diesem Jahr starten.

Borbet ist einer der weltweit führenden und erfolgreichsten Hersteller von qualitativ hochwertigen Leichtmetallrädern (unter anderem Erstausrüster für namhafte Automobilhersteller wie BMW, Daimler, VW und Volvo) und verfügt über mehrere Standorte in Deutschland. Am Standort in Kodersdorf sind circa 560 Kolleginnen und Kollegen beschäftigt.

Von: ki-kk

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