25.03.2020 | Die Corona-Pandemie stellt große Teile der Wirtschaft und Gesellschaft vor extreme Herausforderungen. Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen hat sich heute mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME darauf geeinigt, den Pilotabschluss aus NRW für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen zu übernehmen.
In einem digitalem und telefonischen Verfahren wurde heute die Übernahme des am 20. März in NRW erfolgten Pilotabschlusses mit dem sächsischem Arbeitgeberverband beschlossen. Die Mitglieder der Tarifkommissionen in Sachsen werden jetzt in Telefon- und Videokonferenzen durch ihre Geschäftsstellen über die Inhalte des Tarifabschlusses informiert.
Die begonnene Tarifrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie wird ausgesetzt, um aktuell drängende Themen von Beschäftigten und Unternehmen zu regeln.
Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagt: „Die Tarifrunde 2020 hat sich unter der Einwirkung der Corona-Krise anders entwickelt, als wir zu Beginn erwartet haben – und wie immer hat die IG Metall geschaut, was brauchen die Beschäftigten in den tarifgebundenen Betrieben jetzt am Dringendsten. Unsere Gesellschaft steht vor der Herausforderung, dass das Rückgrat der Industrie, nämlich unsere Kolleginnen und Kollegen ohne Besserregelungen durch Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen massiv die Leidtragenden sind. Dieser Abschluss ist ein deutliches Signal dagegen und FÜR eine Ausweitung der „Rettungs“-Maßnahmen auf die Kolleginnen und Kollegen. Auch auf bundespolitischer Ebene werden wir weiter deutlich machen: Wer Unternehmen und Banken mit Milliarden unterstützt, darf die Beschäftigten nicht vergessen!"
IG Metall Bezirksleiter Stefan Schaumburg ergänzte: „Wir müssen in diesen schwierigen Zeiten gemeinsam handeln, die Beschäftigung sichern und dafür sorgen, dass die Beschäftigten wegen Kurzarbeit und aufgrund von Schul- und Kitaschließungen nicht alleine die Kosten der Corona-Krise tragen müssen. Diesem Ziel sind wir mit dem ,Solidartarifvertrag 2020‘ und dem ,Tarifvertrag Zukunft in Arbeit 2020‘ ein Stück nähergekommen. Wir vertagen die ursprünglichen Themen dieser Tarifrunde."
Das erzielte Tarifergebnis beinhaltet folgende Punkte:
Die Tarifverträge treten unverzüglich in Kraft und können zum 31. Dezember 2020 gekündigt werden.
In der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen arbeiten rund 190.000 Beschäftigte.