Neben Bayern ist der Freistaat Sachsen das einzige Bundesland, in dem es bislang keinen gesetzlich geregelten Anspruch auf Bildungszeit gibt.Das soll sich zeitnah ändern. Ein breites Bündnis, zu dem neben der IG Metall auch andere DGB-Gewerkschaften sowie politische Parteien, kirchliche, freie und soziale Träger gehören, bereitet derzeit einen Volksantrag vor, der auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Sachsen ein verbrieftes Recht auf Bildungsfreistellung einräumt.

Mit ihrer Tattoo-Aktion hat die IG Metall Jugend aus Ostsachsen beim großen R!se-Festival in Magdeburg für Unterstützung geworben – und  hat bei etlichen der 1500 teilnehmenden jungen Metallerinnen und Metallern für Erstaunen gesorgt. „Viele Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern wissen gar nicht, dass es dieses Recht in Sachsen gar nicht gibt“, berichtete Elisabeth Schube, Fachbereichskoordinatorin des Betriebsrats bei Accumotive in Kamenz, von erstaunten Reaktionen auf die Aktion.

Ab September sammelt das Bündnis die notwendigen 40.000 Unterschriften, um Bewegung in die Sache zu bringen. Die Einführung von fünf Tagen Bildungszeit auch in Sachsen, die zur freien persönlichen, beruflichen und ehrenamtlichen Weiterbildung genutzt werden können, ist mehr als überfällig, „Gerade in Zeiten, in denen Weiterbildung und ehrenamtliches Engagement in Sonntagsreden als wesentliche Voraussetzungen für die Bewältigung des Strukturwandels, den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Stärkung der Demokratie hochgehalten werden, sollten die dafür notwendigen gesetzlichen Grundlagen auch in Sachsen endlich geschaffen werden“, sagte Daniela Kolbe, stellvertretende DGB-Vorsitzende in Sachsen.

Mehr Informationen zum Bündnis „5 Tage Bildungszeit für Sachsen“ gibt es hier.