Berichte aus den Betrieben

Vierte Tarifverhandlung bei der Accumotive in Kamenz bringt unter anderem 1000 Euro Einmalzahlung

31.05.2019 | Nach der Vierten Tarifverhandlung der IG Metall mit der Geschäftsführung der Deutsche Accumotive in Kamenz haben die Kolleginnen und Kollegen am Standort bereits dieses Jahr bares Geld in der Tasche. Es gibt 1000 Euro Einmalzahlung und die klare Zielvorgabe, dass bis 2020 alle Stellen in das Entgeltrahmenabkommen der sächsischen Fläche in der Metall- und Elektroindustrie zugeordnet sind. Für die Beschäftigten am Standort ein großer Erfolg und ein erster Lohn für ihre Ausdauer und Durchsetzungsstärke.

Christian Schulze und seine KollegInnen der Accumotive in Kamenz geben sich kämpferisch

Die KollegInnen der Accumotive zur Kundgebung in Kamenz

Seit gestern stehen die ersten Zwischenergebnisse der Tarifverhandlungen bei der Accumotive in Kamenz fest. Nachdem die Tarifkommission sowie die Gesellschafter der Arbeitgeberseite dem Ergebnis zugestimmt haben, gibt es nun für die Kolleginnen und Kollegen am Standort des Batterieherstellers eine Einmalzahlung in Höhe von 1000 Euro. Bereits ab Januar 2020 soll eine 60-prozentige Differenz des Entgelts zum Entgelttarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Sachsen auf das derzeitig vorhandene Entgelt aufgezahlt werden. Ebenfalls sollen bis Anfang nächsten Jahres alle Stellen in das Entgeltrahmenabkommen Sachsen zugeordnet sein.  Vorausgegangen war hier ein gemeinsamer Eingruppierungsworkshop der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite.  Damit stehen die ersten Meilensteine für die Einführung der von der IG Metall geforderten Flächentarifverträge fest. Weiterhin steht die Einführung der 35-Stunden-Woche im Forderungskatalog der Gewerkschaft.

Die Zwischenergebnisse standen unter einem sogenannten Gremienvorbehalt und wurde bereits am 14. Mai in Kamenz verhandelt. Gemeinsam mit der IG Metall gab es unter den Beschäftigten eine Petition. Es wurden weit über 1200 Unterschriften gesammelt, um den eigenen Forderungen Nachdruck zu verleihen.  Für weitere Verhandlungen sind bereits Termine anberaumt.

Nicole Löffler, Mitglied der Verhandlungskommission sagte: „Ich bin stolz, dass wir innerhalb eines Jahres solch eine starke Bewegung starten konnten. Mit dieser Stärke in der Belegschaft konnten wir bereits unsere Forderungen im Workshop zur Eingruppierung durchsetzen.Der erste große Schritt wurde nun mit einer Einmalzahlung von 1000 Euro für jeden Mitarbeiter untermauert.“

Stefan Gersdorf, Betriebsrat und ebenfalls Mitglied der Verhandlungskommission fügte an:„Ich finde es sehr gut, dass die Verhandlungen bisher sehr konstruktiv verlaufen sind und das die Arbeitgeberseite mit dem aktuellen Angebot, den Arbeitnehmern entgegenkommt, die sich für eine gerechte Bezahlung stark machen. Weiter so! So wird aus dem Zukunftsmacher für Elektromobilität auch ein echter Zukunftsmacher für gute Jobs in unserer Region."

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen und in Teilen Verhandlungsführer erklärte: „Wir sind in dieser Verhandlungsrunde einen sehr wichtigen Schritt nach vorn gekommen und konnten ein gemeinsames Verständnis der Arbeitsplätze und deren Einordnung entwickeln. Mit der Einmalzahlung gibt es für die Kolleginnen und Kollegen jetzt erst einmal etwas auf die Hand, Ausdauer und Durchsetzungsstärke müssen belohnt werden. Jetzt heißt es nicht nachlassen, denn die Flächentarifverträge der IG Metall in Sachsen bleiben unstrittig unser Hauptziel in den Verhandlungen.“

 

Von: em

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