Alstom

Zukunftstarifvertrag für Alstom unterzeichnet: Weichen für mehr Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland gestellt

09.06.2023 | IG Metall, Gesamtbetriebsrat und Alstom haben den Zukunftstarifvertrag unterzeichnet, der Arbeitsplätze und Standorte in Deutschland für die nächsten drei Jahre vorerst sichert. Der Tarifvertrag, der auch die beiden ostsächsischen Standorte Bautzen und Görlitz in die Zukunft führt, ist damit wirksam. Mit den angestrebten Produktivitätsverbesserungen kann auch mittel- und langfristig in Deutschland produziert werden. Die Vereinbarung setzt voraus, dass bestimmte ökonomische Zielvereinbarungen innerhalb der nächsten Jahre erreicht werden.

Die Weichen in die Zukunft sind gestellt, der Zukunftstarifvertrag für die Alstom-Standorte in Deutschland ist unterschrieben. Foto: IG Metall

Die Arbeitsplätze in Görlitz sind für die nächsten drei Jahre gesichert. Foto: IG Metall

Auch in Bautzen sichert der Zukunftstarifvertrag Arbeitsplätze und Standort. Foto: Igor Pastierovic

„Für die ostsächsischen Standorte Bautzen und Görlitz bietet der Zukunftstarifvertrag die große Chance, beide Werke langfristig zu stärken, wettbewerbsfähiger zu machen, um unseren Kolleginnen und Kollegen wieder eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu bieten“, sagt Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Das Verhandlungsergebnis ist ein großer Erfolg der Metallerinnen und Metaller bei Alstom. Jetzt gilt es, zügig die Möglichkeiten des Zukunftstarifvertrages zu nutzen, um die Zukunft der Standorte zu gestalten.“

René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Alstom, betont: „Unsere beiden wichtigsten Ziele sind mit diesem Tarifvertrag erreicht: Beschäftigung sowie Standorte vorerst gesichert und durch Produktivitätssteigerung werden wir auch mittel- und langfristig in Deutschland produzieren. Für die Kolleginnen und Kollegen ist dieser Zukunftstarifvertrag aber auch ein starker Einschnitt, deswegen ist es wichtig, dass sich die erwarteten Erfolge auch einstellen.“

Der Zukunftstarifvertrag enthält die folgenden Kernpunkte:

  • Beschäftigungssicherung: Die Einigung sieht eine Beschäftigungssicherung für die nächsten drei Jahre vor. Bei grundsätzlich geänderter wirtschaftlicher Ausgangslage sind Personalanpassungen nur unter gemeinsam festgelegten und vertraglich fixierten Voraussetzungen möglich.
  • Rückzahlungs-Mechanismus: Die finanziellen Zugeständnisse der Mitarbeitenden belaufen sich auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr. Dabei geht es ausschließlich um tarifliche Sonderzahlungen und freiwillige Leistungen des Arbeitgebers. Das monatliche Gehalt und die Anbindung an die Fläche der Metall- und Elektroindustrie bleibt unberührt. Bei Erreichung erfolgsbezogener Kennzahlen werden die zuvor einbehaltenen tariflichen Sonderzahlungen im Folgejahr zurückgezahlt.
  • Standortspezialisierung und Investitionen: Jeder Standort erhält einen Schwerpunkt mit klarem Aufgabenspektrum. Zudem werden pro Jahr zwei Prozent des Deutschland-Umsatzes in die deutschen Standorte investiert, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

„Es war ein langer und streckenweise auch sehr mühsamer Weg. Aber es hat sich gelohnt: Die Arbeitsplätze sind gerettet, die Standorte gesichert. Die Kolleginnen und Kollegen bei Alstom haben einen großen Anteil an diesem Erfolg: Ohne ihren Druck und ihre Entschlossenheit wäre dieses gute Ergebnis nicht möglich gewesen. Jetzt geht es darum, den Zukunftstarifvertrag schnell und konsequent umzusetzen“, so Jürgen Kerner, für die Bahnindustrie zuständiges Vorstandsmitglied der IG Metall.

Hintergrund:
Alstom hatte in Deutschland Ende 2021 eine Restrukturierung angestoßen, um die deutschen Alstom-Standorte wettbewerbsfähiger aufzustellen. Der nun abgeschlossene Zukunftstarifvertrag ist das Ergebnis eines Einigungsprozesses, der im Dezember 2021 mit Verhandlungen zwischen Management sowie Betriebsrat und IG Metall begonnen hatte. Der Zukunftstarifvertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren und gilt für die Mehrheit der deutschen Standorte.

 

Von: igm/kk

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