Aktuelle Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie

Zurückweisung der Tarifforderungen ist keine Antwort auf die vor uns liegenden Herausforderungen – Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen fortgesetzt

22.01.2021 | Heute fand die Zweite Tarifverhandlungen für die rund 180.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen zwischen der IG Metall und dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME statt. Wegen der anhaltend hohen Infektionslage fand auch diese digital statt. Die Arbeitgeber haben die von der IG Metall erhobenen Forderungen zurückgewiesen, soweit sie Kostensteigerungen verursachen. Damit entziehen sich sich weiterhin ihrer Verantwortung Zukunftsthemen gemeinsam mit den Beschäftigten anzugehen.

In den heutigen Verhandlungen haben die Tarifvertragsparteien die Bedeutung von Beschäftigungssicherung und Strukturwandel erneut unterstrichen und waren sich einig, dass die industrielle Basis in Sachsen im Zuge der Transformation erhalten und ausgebaut werden muss.

Damit dies gelingt, ist es notwendig, die sächsische Industrie auch in Zukunft für gut qualifizierte Fachkräfte attraktiv zu gestalten. Das unterstrich die IG Metall. 

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagte zur Position der Arbeitgeber: "Die heutigen Tarifverhandlungen haben gezeigt, dass die Arbeitgeber ihrer Verantwortung nicht gerecht werden wollen. Sie schieben weiterhin Corona und was immer ihnen in den Sinn kommt vor, um unsere Forderungen schlecht zu reden. Es ist eine Binsenweisheit, dass sie nun eingeholt werden von den Verfehlungen der letzten Jahre. Zukunftsthemen wie die Transformation, die Energiewende und mehr stehen nicht erst seit heute auf der Tagesordnung. Um eines ganz klar zu machen: Wir lassen uns mit Antworten aus den 70er Jahren nicht abspeisen und werden auch unter diesen Bedingungen kreative Formen des Protests und weitere mögliche Handlungen finden. Wenn es die Arbeitgeber zu sehr darauf anlegen, werden wir zeigen, dass nicht nur Corona für einen wirtschaftlichen Shutdown sorgen kann. Das kann niemand wollen. Die WICHTIGSTE Investition in die Zukunft ist die in die Beschäftigten selbst."

IG Metall und VSME haben sich darauf verständigt, die aufgeworfenen Fragestellungen zu vertiefen.

Hintergrund:
Die IG Metall fordert ein Volumen von vier Prozent mehr Geld für zwölf Monate, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommen eingesetzt werden soll. Neben betrieblichen Zukunftstarifverträgen sind auch ein tarifliches Angleichungsgeld und die Verbesserung der Regelungen zur unbefristeten Übernahme von allen Ausgebildeten Themen der Verhandlung.

Von: em

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