Internationaler Frauentag

Marx mag es solidarisch

08.03.2022 | Mit einer tollen Aktion vor dem Karl Marx-Kopf in Chemnitz machten am 7. März die Textilerinnen und auch Texiler auf den Equal Pay Day und den morgigen Frauentag aufmerksam. Noch immer verdienen Frauen deutlich weniger als die Männer in Deutschland, sie sind oft in schlechter bezahlten Branchen beschäftigt, werden bei Führungspositionen seltener berücksichtigt und leisten oft den Hauptteil der unbezahlten Sorgearbeit.

Fotos: IG Metall

Gerade in der Pandemie befürchtet die IG Metall einen Rückfall in alte Gesellschaftsmuster, denn Frauen trugen und tragen hier noch immer die Hauptlast. Die Kolleginnen der Textilindustrie Ost nutzten die Aktion aber auch als Anlass, um ihren Forderungen in der aktuellen Tarifrunde Nachdruck zu verleihen. Gemeinsam mit ihren männlichen Kollegen stehen sie solidarisch Schulter an Schulter.

Laura Dudel aus dem VW-Werk in Chemnitz betonte in ihrer Rede, dass sie stolz darauf sei, eine Frau zu sein und dass es gerade mit Blick auf den Internationalen Frauentags Zeit sei, immer wieder die endlich erforderliche Gleichberechtigung der Geschlechter in der Berufswelt, aber eben auch in der Gesellschaft zu thematisieren, dafür zu sensibilisieren und auch dafür einzutreten. Dafür müssten Frauen ihre Stimme erheben.

„Es muss endlich ein Umdenken in der Gesellschaft einsetzen und mehr für die Gleichstellung der Geschlechter getan werden. Wir brauchen mehr Wertschätzung für Sorgearbeit und damit meine ich auch in Form von Entgelt“, sagte Eileen Müller, Politische Sekretärin der IG Metall Ostsachsen. „Die Pandemie hat gezeigt, was systemrelevante Berufe sind und wer die Gesellschaft am Laufen hält. Es sind in großen Teilen Frauen. In der Textilindustrie Ost arbeiten vorwiegend Frauen. Hier müssen die Unternehmen noch mehr dafür tun, die Branche attraktiver zu machen, um sich gute Fachkräfte zu sichern.“

Und weiter: „Deshalb ist es auch gut, dass wir mit der Aktion in Chemnitz ein deutliches Signal an die Arbeitgeber gesendet haben. Am 8. März werden wir mit ihnen über unsere berechtigten Forderungen nach einem Lohnplus von 6 %, der Fortführung des Altersteilzeittarifvertrags und der notwendigen Angleichung an die Textil West verhandeln. Für uns bei der IG Metall und in unseren Tarifverträgen gibt es keine Unterschiede bei der Bezahlung zwischen Männern und Frauen und das ist absolut richtig. Wir unterstützen die Forderungen der Politik, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, aber wir nehmen auch die Unternehmen in die Pflicht. Für uns ist absolut klar: Wer die Besten will, kann auf Frauen nicht verzichten!“

Natürlich ging auch der Krieg in der Ukraine nicht spurlos an den Teilnehmenden vorbei. Sie erklärten ihre Solidarität mit der Ukraine und forderten ein Ende des Krieges. Dies zeigte ein von der IG Metall Jugend gestaltetes Plakat „Make Love – No War“.

„Viele Metallerinnen und Metaller bewegt der Ukrainekrieg im Herzen“, sagte Eileen Müller und wies noch einmal auf die Spendenmöglichkeiten hin, die in der Homepage-Meldung "DGB ruft zu Spenden für ukrainische Geflüchtete auf - Unsere Solidarität ist stärker!" zu finden sind.

 

 

Von: aw

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