29.04.2020 | In diesem Jahr steht der 1. Mai unter dem Motto „Solidarisch ist man nicht alleine!“. In Zeiten der Corona-Pandemie gewinnt Solidarität jedoch eine völlig neue Bedeutung. Jetzt bedeutet Solidarität: „mit Anstand Abstand halten“. Und wir stehen gerade in diesen herausfordernden Zeiten solidarisch zusammen. Statt auf Marktplätzen und auf der Straße treffen sich die Metallerinnen und Metaller in diesem Jahr digital auf www.dgb.de/erstermai.
Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagt zur virtuellen Demo am kommenden Freitag: "Der 1. Mai ist klassisch der „Kampftag“ der Arbeitnehmerinnen und Angestellten, aber dieses Jahr findet er aus Solidarität ausnahmsweise virtuell statt. Wenn das dazu führt, dass Solidarität einen neuen und positiven Wert in unserer Gesellschaft bekommt und auch Leute teilnehmen, die normalerweise nicht den Weg zu unseren Mai-Veranstaltungen finden, kann dies der Aufbruch in eine neue Ära sein. Denn mittlerweile ist auch vielen Noch-Nicht-Mitgliedern klar geworden, dass vor allem die Arbeitgeber und in großen Teilen auch die Politik bei dem Wort „Solidarität“ immer zuerst an die Wirtschaft und erst viel später an die Beschäftigten denken. Das wollen wir verändern. Dafür brauchen wir Euch in unserer Mitte – lasst uns gemeinsam für eine neue Arbeitswelt eintreten – erst in die Gewerkschaft und dann für unsere gemeinsame Sache!"
„Unser Arbeiten verändert sich durch die Pandemie mit einem Tempo, das keiner vorhersehen konnte“, sagt Stefan Schaumburg, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Viele unserer Kolleginnen und Kollegen sind derzeit in Kurzarbeit, manche sogar in Kurzarbeit Null. Andere gehen weiter täglich zur Arbeit und setzen die Produktion in den Werken mit Abstand, Masken und unter besonderen Arbeits- und Gesundheitsschutz-Bedingungen fort. In den Autowerken fahren die Beschäftigten gerade die Produktion wieder hoch. Ein Teil unserer Kolleginnen und Kollegen erlebt im Homeoffice oder im Büro gänzlich neue Arbeitsabläufe mit Video- und Telefonkonferenzen.“
In den Betrieben oder im Homeoffice arbeiten unsere Betriebsräte und Vertrauensleute gerade – Hand in Hand mit der IG Metall – unter Hochdruck. Gemeinsam kümmern sie sich mit der IG Metall um gute Regelungen für Arbeits- und Gesundheitsschutz, um Aufzahlungen bei Kurzarbeit und um gute Regelungen für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen.
„Einmal mehr zeigt sich, dass gut organisierte Belegschaften mit starken Betriebsräten bessere Regelungen erreichen“, so Stefan Schaumburg. „Das ist gelebte Solidarität. Gemeinsam zeigen wir: Wir sind da. Wir sind viele. Denn: Solidarisch sind wir nicht alleine!“
Alle Infos zur digitalen 1. Mai-Demo findet Ihr hier.