Waggonbau Niesky

22. Mahnwache für den Waggonbau: „Wir verlangen Antworten“

12.04.2023 | Direkt nach Ostern haben die Beschäftigten von Waggonbau Niesky ihre wöchentlichen Mahnwachen fortgesetzt. Am 11. April trafen sie sich nachmittags zum 22. Mal und bekräftigten dabei: „Wir lassen nicht nach, bis wir Antworten auf unsere drängenden Fragen, die den Standort und unsere Arbeitsplätze betreffen, bekommen.“

Die Mahnwachen vor dem Werktor gehen auch nach Ostern weiter – so lange, bis es Antworten auf die ungeklärten Kernfragen gibt. Foto: IG Metall

Pünktlich um halb vier ziehen an diesem Dienstag wieder Kolleginnen und Kollegen vor das Werkstor des Waggonbaus. Die Beschäftigten des letzten Güterwagenherstellers in Deutschland machen so seit 22 Wochen auf die wirtschaftliche Schieflage ihres Standorts aufmerksam, auf den drohenden Technologieverlust, der droht, wenn der Betrieb geschlossen werden sollte.

Ob es dazu kommt und wie es mit dem Standort nach 2023 weitergeht, wissen die Kolleginnen und Kollegen nicht. Denn der slowakische Eigentümer hüllt sich nach wie vor hartnäckig in Schweigen, verweigert Auskünfte, spricht nicht mit Belegschaft und IG Metall über konkrete Maßnahmen zu den ungeklärten Kernfragen – Perspektive, Struktur und Strategie.

Gemeinsam mit kommunal-, landes- und bundespolitischen Protagonisten suchen Betriebsrat, Beschäftigte und die IG Metall Ostsachsen nach verlässlichen Lösungen.

Hintergrund:
Seit 2022 fordern die Beschäftigten den Eigentümer des Waggonbau Niesky, Alexej Beljajev,  zu Gesprächen auf. Mehrere Schreiben der Landesregierung, um deren Unterstützung der Betriebsrat und die IG Metall Ostsachsen gebeten hatten, blieben bis heute ohne konkreten Gesprächstermin. Bereits im September 2022 hatte sich ein Zukunftsteam aus Wissensträgern des Standorts gebildet. Gemeinsam haben sie ein Sofortmaßnahmenprogramm erarbeitet, das dem Eigner und der sächsischen Landesregierung zugeschickt wurde. Die IG Metall Ostsachsen ist weiter im Gespräch mit Bundes-, Landes- und Regionalpolitik.

Von: Kathryn Kortmann

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