Neu im Team

Aktiv für bessere Arbeitsbedingungen in der Region – Anna-Lena Brand verstärkt die IG Metall Ostsachsen

24.01.2024 | Die Geschäftsstelle der IG Metall Ostsachsen hat Verstärkung bekommen. Seit Anfang Januar ist Anna-Lena Brand neu im Team. Im Interview erzählt die 24-Jährige, welche Aufgaben sie künftig übernimmt, welche Erfahrungen sie mitbringt und was sie antreibt.

Seit 1. Januar ist Anna-Lena Brand neu im Team der IG Metall Ostsachsen.

Liebe Anna, Du bist seit 1. Januar neu im Team der IG Metall Ostsachsen. Stell Dich doch einfach mal kurz vor.
Anna:
Gerne. Ich bin 24 Jahre alt und komme gebürtig aus Erfurt, wo ich aufgewachsen bin. Die Region Ostsachsen kenne ich schon eine ganze Weile, weil ich von 2017 bis 2020 an der Berufsakademie Bautzen dual Wirtschaftsingenieurwesen studiert habe.

Und wann kam die IG Metall in Dein Leben?
Anna: Mitglied der IG Metall bin ich seit 2020 – und seitdem mit großer Begeisterung dabei.

Erzähl mal …
Anna:
Bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen durchzusetzen, haben mich immer schon angetrieben. Deshalb habe ich mich bei meinem früheren Arbeitgeber – Sick Enginieering –  auch als Vorsitzende der Konzern-Jugend- und Auszubildendenvertretung engagiert. Zuletzt war ich – seit Mai 2022 – stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Sick Engineering in Ottendorf-Okrilla. Auch in der IG Metall Ostsachsen war ich aktiv, zum Beispiel als Vorsitzende des Ortsjugendausschusses, als Jugendbildungsreferentin für JAV 1- und Jugend 1-Seminare und als Delegierte habe ich am Gewerkschaftstag 2023 in Frankfurt am Main teilgenommen. Außerdem habe ich natürlich selbst Seminare besucht, um die Grundlagen für meine Arbeit als Betriebsrätin zu kriegen. Damit nicht genug: Ich habe mich auch als Weiterbildungsmentorin ausbilden lassen, denn gute Qualifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird in Zeiten von Fachkräftemangel immer wichtiger. Gute Bildung schafft gute Arbeit …

… was eine gute Überleitung zu Deinem neuen Aufgabengebiet ist. Was sind Deine künftigen Schwerpunkte?
Anna: Mein Ziel ist es, unsere IG Metall-Struktur in der Region zu stärken, mich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen in Ostsachsen einzusetzen. Das geht in erster Linie über die Tarifbindung und Mitbestimmung in den Betrieben. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird deshalb die Neuerschließung von Betrieben sein, Belegschaften auf ihrem Weg zu mehr Demokratie, also zur Gründung von Betriebsräten, zu unterstützen. Das ist ja oft der erste Schritt Richtung Tarifvertrag. Dabei werde ich den Kolleginnen und Kollegen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber auch in bereits erschlossenen und organisierten Unternehmen werde ich mich engagieren und alles dafür tun, die Mitbestimmungsstrukturen weiter zu stärken.

Du bringst hörbar (für die Leser lesbar) viel Motivation mit. Was treibt Dich an?
Anna: Wie schon gesagt: Mir geht es um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für die Menschen in unserer Region. Wenn mehr Unternehmen tarifgebunden sind, sorgt das für Fairness und Gleichbehandlung, was ein echter Standortvorteil für die Region ist. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass tarifgebundene Betriebe nicht nur bessere Arbeitsbedingungen haben, sondern auch attraktiver sind für künftige Beschäftigte. In Zeiten, in denen alle über Fachkräftemangel klagen, ist das enorm wichtig. Deshalb sollte Tarifbindung auch im Eigeninteresse der Unternehmen liegen. Außerdem trägt eine höhere Zufriedenheit auch zur Stärkung von Demokratie und Solidarität bei. Wie wichtig das gerade in diesen Zeiten ist, muss ich wohl nicht näher ausführen – auch im Hinblick auf die sächsischen Landtagswahlen.

Wie gehst Du bei der Erschließung vor?
Anna: Zunächst verschaffe ich mir einen Überblick über die Situation in unserer Geschäftsstelle. Welche Betriebe sind noch nicht erschlossen? Wo gibt es noch keinen Betriebsrat? Unsere Geschäftsstelle ist groß. Ich sehe viel Potenzial, gerade auch in kleinen und mittleren Betrieben, Mitbestimmungsstrukturen erlebbarer zu machen.

Das bedeutet konkret?
Anna: Erschließung bedeutet für mich in erster Linie, Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen vor Ort in den Betrieben aufzubauen. Allein kann niemand etwas erreichen, um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen durchzusetzen, braucht es ein starkes Team. Die IG Metall ist ein starker Player, aber ohne die Beschäftigten vor Ort kann auch die IG Metall wenig bewirken. Deshalb möchte ich die Kolleginnen und Kollegen vor Ort als Team zusammenschweißen, das gemeinsam mit den Hauptamtlichen für bessere Arbeit kämpft. Denn Gewerkschaft – das sind wir alle zusammen – die Hauptamtlichen und vor allem die ehrenamtlich tätigen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben.

Welche Eigenschaften müssen die Kolleginnen und Kollegen vor Ort mitbringen?
Anna: Eigentlich gar nicht viel – und irgendwie doch jede Menge. Erst mal den Wunsch und die Hoffnung, dass sich Arbeitsbedingungen bessern können. Und die Einsicht, dass das nicht von allein passiert, sondern aktiv angegangen werden muss. Kurz: Es braucht interessierte und engagierte Kolleginnen und Kollegen, die etwas verändern wollen und den Problemen in den Betrieben auf den Grund gehen möchten. Die IG Metall als Organisation unterstützt sie dabei mit jeder Menge Erfahrung, Rückhalt und Expertise. Die IG Metall stellt ihr geballtes Know-how zur Verfügung und bietet den Kolleginnen und Kollegen in noch unerschlossenen Betrieben den dazu notwendigen Raum zur Entwicklung. 

Zum Abschluss vielleicht noch ein persönliches Wort. Was machst Du in Deiner Freizeit, wenn Du nicht für die IG Metall im Einsatz bist?
Anna: Ich habe einen Hund, der sich freut, wenn auch etwas Zeit für ihn übrigbleibt. Und ich gehe gern bouldern und wandern. Und ja, auch auf Reisen gehe ich gern.

Von: kk

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