15.12.2022 | Beschäftigte aller deutschen Alstom-Standorte haben am 14. Dezember in Berlin mit einem bundesweiten Aktionstag gegen die Kürzungspläne des Managements protestiert. Damit machten sie unmittelbar vor den Verhandlungen über die Zukunft der Werke ihren Widerstand gegen Stellenstreichungen und Lohnkürzungen deutlich. Bis heute hält Alstom an seiner Absicht fest, in Deutschland bis zu 1.300 Stellen zu streichen. Darüber hinaus verlangt das Unternehmen von jeder und jedem Beschäftigten einen Lohnverzicht von 500 Euro im Monat.
„Die Bahnproduktion ist eine Zukunftstechnologie mit glänzenden Perspektiven“, sagte IG Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz. „Ein Erhalt aller Arbeitsplätze bei Alstom ist ohne Lohnverzicht möglich – das zeigen die betriebswirtschaftlichen Konzepte des Gesamtbetriebsrats klar und eindeutig.“
Anfang Dezember legte die Arbeitnehmervertretung in den Verhandlungen mit dem Management ein Alternativkonzept mit einem konkreten Vorschlag für einen Zukunftstarifvertrag vor. Dieses sieht vor, die vom Unternehmen geforderten Einsparungen durch Produktivitätsgewinne zu erreichen. Das Management beharrte dennoch auf seinen Maximalforderungen und hat bis heute keine eigenen Vorschläge für einen Zukunftstarifvertrag vorgelegt. Das gemeinsame Ziel, bis Ende des Jahres ein zukunftsweisendes Ergebnis zu erreichen, rückt damit in weite Ferne. An diesem Mittwoch gehen die Verhandlungen in Berlin weiter.
„Wir fordern das Management auf, von der kurzsichtigen Forderung nach Personallabbau und dem Griff ins Portemonnaie Abstand zu nehmen und ernsthaft über die Vorschläge der Arbeitnehmervertretung zu verhandeln“, betonte Schulz. „Der Versuch des Unternehmens, sich auf Kosten der Beschäftigten zu sanieren, ist rückwärtsgewandt und stößt auf unseren entschiedenen Widerstand. Der Schienenmarkt wächst, der Auftragseingang steigt. Die Pläne von Alstom sind unsozial und passen nicht in die Zeit.“