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Alstom: grünes Licht für den Zukunftstarifvertrag aus Görlitz und Bautzen

14.04.2023 | Die IG Metall-Mitglieder der sächsischen Alstom-Standorte in Bautzen und Görlitz haben den Weg für den Zukunftstarifvertrag mit großer Mehrheit freigemacht. Nachdem die Kolleginnen und Kollegen in Bautzen bereits Ende März dem Verhandlungsergebnis zugestimmt haben, haben am 13. April auch die Beschäftigten in Görlitz grünes Licht gegeben.

Die Metallerinnen und Metaller aus Bautzen und Görlitz haben ihre Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag gegeben – und damit Bereitschaft signalisiert, das Unternehmen zu unterstützen. Foto: IG Metall

„Danke an unsere Mitglieder für das große Vertrauen, das ist ein starkes Votum der Kolleginnen und Kollegen für die Zukunft unseres und aller anderen Standorte“, sagte René Straube, Alstom-Gesamtbetriebsratsvorsitzender aus Görlitz. „Die Weichen sind damit gestellt, die Richtung ist klar. Es darf nur niemand daran glauben, dass das ein Selbstläufer wird. Beteiligung und Umsetzungswille aller Beschäftigten ist unumgänglich.“ Auch Mario Orlando Campo, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Bautzen, betonte, dass die „Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag ein starkes Signal der Kolleginnen und Kollegen ist, ihren Teil zur erfolgreichen Zukunft des Standorts beizutragen“.

Mit ihrem Ja zum Zukunftstarifvertrag setzen die IG Metall-Mitglieder in Bautzen und Görlitz nicht nur ein starkes Zeichen für ihre Standorte, sie demonstrieren auch ihre Unterstützung für das Unternehmen. Denn mit ihrer Zustimmung zum Zukunftstarifvertrag verzichten die Beschäftigten trotz der aktuell durch hohe Inflation auch für sie finanziell angespannten Situation auf ihr Urlaubsgeld, bis die vereinbarten Produktionskennzahlen erreicht sind. Sobald dies der Fall ist, wird ihnen diese Sonderzahlung zurückgezahlt.

„Jetzt liegt es an Paris ..."
„Wir nehmen die Herausforderung an und leisten unseren Beitrag zum Zukunftstarifvertrag, indem wir das Risiko tragen und hart arbeiten, um die Produktivitätskennzahlen zu erreichen“, sagte Frank Albert, Betriebsrat und Mitglied des Gesamtwirtschaftsausschusses bei Alstom in Bautzen. „Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir Verbesserungen und Investitionspläne entwickeln, um den Standort zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Wir haben unseren Teil des Vertrags geleistet. Jetzt liegt es an Paris, ihren Teil des Vertrags umzusetzen.“

Dazu gehören neben der Beschäftigungssicherung auch Standortspezialisierungen und Investitionen. Denn vereinbart wurde zwischen IG Metall und Konzern Mitte März nach mehr als einjährigen Verhandlungen im Zukunftstarifvertrag auch,  dass zwei Prozent des deutschlandweiten Umsatzes, den der Alstom-Konzern erzielt, in die Standorte investiert werden.

Ziel: Langfristige Wettbewerbsfähigkeit erhalten
Die IG Metall Ostsachsen wird jetzt gemeinsam mit den Betriebsräten vor Ort in Gespräche mit der Standortleitung eintreten. Ziel ist es, eine gemeinsame Strategie zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu entwickeln.  Auch Konzepte, die die Belegschaft bei der Entwicklung von Vorschlägen zur Verbesserung des Standorts Görlitz einbeziehen, werden Anwendung finden. Dadurch soll der Standort gestärkt werden und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf lange Sicht erhalten bleiben.

„Das ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft der Bahnindustrie in Deutschland“, sagte Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben jetzt einen großen Vertrauensvorschuss geliefert, jetzt wollen sie berechtigterweise aber auch etwas sehen. Die Geschäftsführung hat Investitionen zugesagt. Diese wollen wir natürlich nach Ostsachsen holen.“

Alle Standorte müssen zustimmen
Die Beschäftigten in Ostsachsen haben mit ihrem Ja zum Verhandlungsergebnis ihre Unterstützung für den Konzern zugesagt. Damit der Zukunftstarifvertrag tatsächlich umgesetzt wird, bedarf es der Zustimmung aller Standorte. Zustimmung gab es bislang auch aus Kassel, am kommenden Montag (17. April) stimmen die Kolleginnen und Kollegen aus dem brandenburgischen Hennigsdorf ab, zwei Tage später, am 19. April, geben die Metallerinnen und Metaller aus dem nordrhein-westfälischen Siegen als letzter Standort ihr Votum ab.

 

Von: Kathryn Kortmann

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