Betriebsrätenetzwerk Ostsachsen

Betriebsrätenetzwerk blickt auf Personalplanung in Zeiten des Fachkräftemangels

06.02.2024 | Wie ist es um die Fachkräftesituation in Ostsachsen bestellt? Und welche Möglichkeiten haben Betriebsräte, um auf die Personalplanung Einfluss zu nehmen? Einen Tag lang beschäftigten sich Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus zehn Betrieben der Region am 6. Februar im Bildungsgut Schmochtitz in Bautzen mit dem Thema. Die IG Metall Ostsachsen hatte sie zum ersten Betriebsrätenetzwerktreffen 2024 eingeladen.

Kolleginnen und Kollegen aus zehn Betrieben der Region trafen sich zum ersten Betriebsrätenetzwerk Ostsachsen 2024. Einen Tag lang beschäftigten sie sich mit dem Thema Personalplanung. Foto: IG Metall

Personalplanung – in Zeiten des Fachkräftemangels kommt dem Thema für viele Betriebe existenzielle Bedeutung zu. Umso wichtiger, dass Betriebsräte ihre Handlungsmöglichkeiten und Mitwirkungsrechte in Sachen Personalplanung und -entwicklung kennen. Grund genug für die IG Metall Ostsachsen das Thema in diesem Jahr zum Schwerpunkt ihres Betriebsrätenetzwerktreffens zu machen.

»Beschäftigungssicherung und -förderung verlangt in der aktuellen Fachkräftesituation strategischen Weitblick«, sagt Axel Drescher, der das Betriebsrätenetzwerk als Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen betreut. »Deshalb ist es wichtig, dass unsere Betriebsräte die grundlegenden Faktoren der Personalplanung beherrschen.«

Marco Schmidt (Revierwende) stellte zum Auftakt des Treffens im Februar zunächst die aktuelle Situation in Sachen Fachkräfte in der Region vor und vermittelte den Teilnehmenden Informationen dazu, wo sie wichtige Statistiken zu dem Thema finden können. Dazu erhielten die Interessenvertreterinnen und -vertreter einen Überblick über die Mitwirkungsrechte und Handlungsspielräume, die ihnen das Betriebsverfassungsgesetz bei der Personalplanung und -entwicklung einräumt.

Von der Theorie „in die Betriebe“
Doch theoretisch ging es nicht allzu lang zu. Gemeinsam haben die Teilnehmenden nach der ersten Einführung direkt auf ihre Betriebe geschaut und sich überlegt, wie es um die Personalplanung in ihren Betrieben bestellt ist und wie sie zukünftig darauf Einfluss nehmen können. Dass das notwendig ist, haben die Teilnehmenden in der Vergangenheit immer wieder erfahren. Immer dann nämlich, wenn es um belastbare Zukunftspläne geht, ziehen sich Arbeitgeber nur allzu gern aus der Erfahrung. Mit dem Wissen um das, was Betriebsräten möglich ist, soll das künftig nicht mehr so leicht der Fall sein. Dabei hilft auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben, sagt Tina Wählt, Betriebsratsvorsitzende von Birkenstock: „Wir sind hier, weil wir im Personalausschuss viele offene Themen haben. Gerade da wollen wir jetzt mehr Kraft investieren. Gut, dass es in Ostsachsen das Betriebsrätenetzwerk der IG Metall gibt. Die inhaltlichen Inputs und die Tipps aus anderen Betriebsratsgremien sind für uns sehr wertvoll und helfen uns bei unserer Arbeit enorm weiter.“

Beim ersten Treffen des Betriebsrätenetzwerks 2024 waren Kolleginnen und Kollegen von Bosch Sebnitz, Alstom Bautzen, Siemens Energy, Accumotive, Ontex, Linde und Wiemann, Birkenstock Bernstadt, Palfinger Löbau, Sick und TG Autohandel mit dabei.

Einmal mehr hat sich gezeigt, dass das Betriebsrätenetzwerk Ostsachsen für die Kolleginnen und Kollegen zu einer wichtigen Institution geworden ist, „weil sie sich über Betriebsgrenzen hinweg austauschen können und es ihnen Strategien vermittelt, mit denen sie im Betrieb gezielt auf wichtige Entwicklungen Einfluss nehmen können“, sagt Axel Drescher.

Termine des Betriebsrätenetzwerks Ostsachsen 2024
Auch die nächsten Netzwerktreffen der Betriebsräte beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Fachkräfte. Die Termine stehen bereits fest: 16. April, 3. September sowie 26. und 27. Februar. Interessierte sind herzlich willkommen, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Für mehr Infos wenden Interessierte sich per E-Mail an die IG Metall Ostsachsen.

Von: kk

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