Tarifrunde Metall-und Elektroindustrie

Gemeinsamer Warnstreik von Siemens Energy und Alstom Görlitz – Zukunftssicherung als zentrales Thema

03.03.2021 | Heute haben mehr als 4oo Beschäftigte von Siemens Energy und Alstom am gemeinsamen Warnstreik in Görlitz teilgenommen. Unter dem zentralen Thema der Zukunftssicherung erhöhen sie damit den Druck auf die Arbeitgeberseite in der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie endlich ein Angebot vorzulegen.

Seit der Ankündigung des Managements 150 Stellen in Görlitz abzubauen, sowie das Ausbildungszentrum am Standort dicht zu machen, brennt bei den Simensianern die Luft.  Gerade deswegen, weil im Rahmen des gerade erst gewonnenen Kampfs um den Standort ein gemeinsamer Zukunftspakt unter anderem mit der Bundespolitik vereinbart wurde. Die Beschäftigten von Alstom, ehemals Bombardier schauen nach der Übernahme durch den französischen Zughersteller ebenfalls gespannt in die Zukunft.  Die Forderung der IG Metall nach Zukunftstarifverträgen, die Innovation und Investition an den Standorten sichern sollen, treffen hier genau auf den Nerv der Zeit.

Die Beschäftigten beider Standorte zeigten auch heute wieder deutlich, dass Warnstreiks auch zu Corona-Zeiten möglichsind. Unter strengen Hygieneauflagen und mit eigenem Hygienekonzept wurden im Vorfeld wurden von der IG Metall Ostsachsen „Warnstreik-Tickets“ verteilt. Ziel war es Auflagen und Konzept penibel einzuhalten. Bereits am Vortag gab es einen Warnstreik bei Walterscheid in Sohland.

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagte, dass die IG Metall nicht so hart um die Standorte gekämpft habe, um jetzt einen stufenweisen Aderlass in Kauf zu nehmen.

Otto weiter: „Es ist beeindruckend, dass sich die Beschäftigten des Alstom und Siemens Werks trotz Corona heute hier so zahlreich in Görlitz versammelt haben. Die IG Metall wird jetzt ganz genau hinschauen, was an den Standorten passiert. Uns ist absolut unverständlich, dass wir uns gerade hier in Görlitz seit Jahren in einem scheinbar stetig währenden Abwehrkampf befinden müssen. Gerade hier ist doch die Zukunft der Industrie in Deutschland greifbar. Dabei spreche ich von dezentraler Energieversorgung, Decarbonisierung und der Bahnindustrie.  Die Metallerinnen und Metaller werden für ihre Interessen eintreten, dazu sind sie streikbereit. Wir werden auch in dieser Tarifrunde mit ihnen im Zweifel bis zum äußersten Mittel gehen, auch eine Urabstimmung steht zur Debatte.“

Von: em

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