22.01.2022 | Die Delegierten des DGB Sachsen haben am 22. Januar Markus Schlimbach zum Ersten Vorsitzenden wiedergewählt. Auf der DGB-Bezirkskonferenz in Chemnitz erhielt er am Samstag 84 Prozent der Stimmen. Daniela Kolbe wurde als neue stellvertretende Vorsitzende des DGB Bezirk Sachsen mit 93 Prozent der Stimmen gewählt. Aufgrund der Pandemielage fand die Konferenz überwiegend digital statt. Im DGB Sachsen vereinen sich acht Mitglied-Gewerkschaften, darunter die IG Metall.
Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, gratulierte Markus Schlimbach und Daniele Kolbe zur Wahl zum Ersten Vorsitzenden und zur Zweiten Vorsitzenden des DGB Sachsen. Gleichzeitig dankte er der bisherigen Zweiten Vorsitzenden Anne Neuendorf für die gute Zusammenarbeit. "Anständige Arbeitsbedingungen, gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die nachhaltige soziale Gestaltung der Transformation waren unsere Handlungsschwerpunkte. Da haben wir mit dem DGB Sachsen viel erreicht."
Weiter: "Sachsen steht vor großen Veränderungen.Nachhaltige und fair gestaltete Transformation, Digitalisierung, Strukturwandel, Stärkung der Tarifbindung – das sind unsere Themen, die wir in den nächsten Jahren mit dem DGB weiter voranbringen werden. Gemeinsam werden wir unsere Durchsetzungs- und Gestaltungsmacht in den Betrieben weiter ausbauen, um den erforderlichen Wandel zu gestalten. Zusammen mit Markus Schlimbach und Daniela Kolbe sind wir für die Zukunft gut aufgestellt."
Mit der Wahl von Markus Schlimbach und Daniele Kolbe, so Garbe, werde die IG Metall Ostsachsen gemeinsam mit DGB gestärkt vorangehen, und diese Veränderungen sozial gerecht zu gestalten und die Chancen für die Beschäftigten zu nutzen.
In den kommenden Jahren werde sich Schlimbach für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne, die Angleichung Ost an West und ein lebenswertes Sachsen für alle Menschen stark machen. „Die Unternehmen in Sachsen werden den Wettlauf um Fachkräfte nicht mit warmen Worten und Niedriglöhnen gewinnen. Die Beschäftigten erwarten mehr und sind selbstbewusster geworden, ihre Forderungen mit den Gewerkschaften durchzusetzen. Wir werden gemeinsam dafür kämpfen, dass Tarifverträge und Mitbestimmung auch in Sachsen zur Normalität werden. Die rote Laterne bei der Tarifbindung darf nicht länger in Sachsen leuchten“, sagte Schlimbach.
Die Politik müsse zur Erhöhung der Tarifbindung endlich die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen. „Wir erwarten von der Politik noch in diesem Jahr ein modernes sächsisches Vergabegesetzt mit Tariftreueklausel, damit öffentliche Mittel nur noch an Betriebe mit Tarifvertrag gehen. Viel zu lange wurden von Land und Kommunen Aufträge an Unternehmen mit Billiglöhnen vergeben. Damit muss jetzt Schluss sein“, forderte Schlimbach. Eine höhere Tarifbindung leiste auch einen wichtigen Beitrag für die Angleichung Ost an West.
Die neue stellvertretende Bezirksvorsitzende Daniela Kolbe, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitikerin aus Leipzig und bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages, sagte, sie werde sich mit voller Kraft für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die Erhöhung der Tarifbindung, den Ausbau der Mitbestimmung und die Gestaltung des Strukturwandels einsetzen.
„Den Wandel der Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung, des Strukturwandels und der Klimakrise werden wir als Gewerkschaften aktiv mitgestalten und die Interessen der Beschäftigten in den Mittelpunkt stellen. Uns geht es um die Sicherung und Schaffung von tarifgebundenen Arbeitsplätzen, die gute Arbeitsbedingungen und den Menschen eine Zukunft in Sachsen garantieren“, sagte Daniela Kolbe.
Die gegenwärtige stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen, Anne Neuendorf, war nicht wieder zur Wahl angetreten.
Mehr Informationen finden sich beim DGB Sachsen:
Die DGB-Bezirkskonferenz findet alle vier Jahre statt. 100 Delegierte aus den acht Mitgliedsgewerkschaften des DGB wählen dort den Vorsitz und die Stellvertretung sowie die Geschäftsführung der vier DGB-Regionen und beraten Anträge zu gewerkschaftlichen, organisatorischen und politischen Themen. Den Delegierten liegen mehr als 40 Anträge zu unterschiedlichen Themenfeldern der Gesellschafts-, Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik vor. Diese werden am Nachmittag des 22. Januar diskutiert und verabschiedet.