15.12.2023 | Wie gut sind die Betriebe in der Region Ostsachsen für die Zukunft aufgestellt? Wie können Belegschaft und Betriebsrat Einfluss nehmen auf eine zukunftsfähige Entwicklung ihrer Standorte? Und welche Punkte sollten sich in einer Zukunftsvereinbarung wiederfinden? Zwei Tage lang gingen Kolleginnen und Kollegen aus sieben Betrieben dieser Frage am 12. und 13. Dezember nach. Die IG Metall Ostsachsen hatte zum letzten Betriebsrätenetzwerk des zu Ende gehenden Jahres eingeladen.
Nachdem sich die Teilnehmenden bereits im September im Betriebsrätenetzwerk über mögliche Handlungsoptionen für Betriebsräte bei Veränderungsprozessen informiert hatten, nahmen sie bei dieser Zusammenkunft nun ihre Betriebe in kleinen Arbeitsgruppen genauer unter die Lupe. Dabei stellten sie betriebsübergreifend fest, dass insbesondere genügend und vor allem gut geschulte Fachkräfte wichtig sind, um langfristig wettbewerbsfähig und zukunftsfest aufgestellt zu sein.
Um vorausschauend zu agieren, so die Teilnehmenden unisono, lohne sich ein Blick auf die Demografie des Betriebs. Darauf müssen Personalplanung und Ausbildung abgestimmt werden, die Teil einer Zukunftsvereinbarung sein sollten. „Mit einer guten Ausbildungsqualität und ausreichend Ausbildungsplätzen haben Betriebe in Zeiten des Fachkräftemangels Vorteile“, sagt Axel Drescher, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Deshalb ist es wichtig, dass Betriebsräte mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln der Mitbestimmung Einfluss auf eine vorausschauende Personalplanung nehmen.“
Fit für anstehende Veränderungsprozesse
Die IG Metall Ostsachsen stärkt ihre Betriebsräte für die anstehenden Herausforderungen und Veränderungsprozesse mit Seminaren und betriebsübergreifendem Austausch.
Weil Personalplanung und Ausbildung im Transformationsprozess eine Schlüsselrolle einnehmen, werden diese Themen die Kolleginnen und Kollegen auch beim nächsten Betriebsrätenetzwerk im Februar beschäftigen. „Nur mit gut informierten Betriebsräten wird die Transformation gelingen“, ist Axel Drescher überzeugt. „Die Unternehmen haben in ihren Betriebsrätinnen und Betriebsräten Expertise und Fachwissen im Haus. Sie sind gut beraten, sie stärker in die Zukunftsplanung miteinzubeziehen.“
Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen von Sick, TG Autohandel, Accumotive, Hyva Georg Hydraulik, Daher, Ontex und Vodafone.
Ausblick auf 2024
Und weil es das letzte Treffen im Jahr 2023 war, haben die Kolleginnen und Kollegen auch noch einen Blick auf das neue Jahr geworfen. Ihr Fazit: Langweilig wird auch 2024 nicht, stehen doch wichtige Tarifrunden auf dem Programm, zunächst in der Textil- und Bekleidungsindustrie, später im Jahr dann in der Metall- und Elektroindustrie. Außerdem wollen sie gemeinsam mit ihrer IG Metall Ostsachsen im neuen Jahr dafür sorgen, dass noch mehr Betriebe von den Vorteilen profitieren, die nur Tarifverträge garantieren. „Ein Fokus wird deshalb darauf liegen, die Tarifbindung in Ostsachsen zu stärken und für mehr tarifgebundene Betriebe in unserer Region zu sorgen“, sagt Axel Drescher.
Gemeinsam geht mehr – auch beim Freizeitprogramm
Der Spaß kam beim letzten Betriebsrätenetzwerk 2023 übrigens auch nicht zu kurz: Beim Curling – Eisstockschießen – hatten alle Teilnehmenden viel Spaß. Auch dabei zeigte sich: Gemeinsam geht einfach mehr!