Berichte aus den Betrieben

Protest unter Pandemiebedingungen bei „Edding“ V.D. Ledermann in Bautzen

27.11.2021 | Am 27. November versammelten sich Kolleginnen und Kollegen von „Edding“ V.D. Ledermann in Bautzen, um im Rahmen der Tarifrunde der sächsischen Holz- und Kunststoffindustrie ein deutliches Zeichen des Protests zu setzen. Anlass für die Aktion war die zweite Tarifverhandlung in der sächsischen Holz- und Kunststoffindustrie vom 18. November. Obwohl es in der ersten Tarifverhandlung ein Verständnis darüber gab, endlich die Löhne an andere Tarifgebiete anzugleichen, legten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlung eine Mogelpackung vor.

Protest bei "Edding" Ledermann//Foto: IG Metall

 „In den heutigen Zeiten müssen wir kreativ sein. Wichtig ist uns, mit unserer Aktion die Öffentlichkeit zu erreichen“, sagte Christian Göbel, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ostsachsen. „Ostsachsen ist keine Billiglohnregion! Weder für Edding noch für zahlreiche andere Unternehmen, die sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen. Für die harte Arbeit in den Betrieben der Holz- und Kunststoffindustrie müssen auch gute Löhne gezahlt werden.“

Martin Janoschka, Tarifkommissionsmitglied und Beschäftigter bei V.D. Ledermann sagte nach der Aktion: „Ich bin froh, dass so viele Kolleginnen und Kollegen Interesse an der aktuellen Tarifrunde zeigen. Die Preise steigen immer weiter, nur unsere Löhne bleiben niedrig. Das dürfen die Arbeitgeber nicht ignorieren.“

Am 30. November 2021 wird das nächste Mal mit den Arbeitgebern verhandelt. „Ich hoffe, unsere Botschaft ist bei den Arbeitgebern angekommen und sie haben ihre Hausaufgaben gemacht. Wir brauchen einen tragfähigen Vorschlag, der ein klares Signal Richtung Angleichung sendet. Sachsen darf nicht länger Schlusslicht bei den Löhnen und Gehältern sein“, erklärte Göbel.

Hintergrund:

Die Tarifrunde der Holz- und Kunststoffindustrie ist bundesweit nahezu abgeschlossen. Die bisher erzielten Tarifergebnisse:  eine Coronaprämie von rund 600 Euro und 5,9 Prozent mehr Geld in zwei Schritten. Auch für die Altersteilzeit oder zusätzlichen Gesundheitsschutz gibt es mehr im Geldbeutel jedes Einzelnen, mit rund 600 Euro – pro Beschäftigtem – etwa doppelt so viel wie bisher. Die sächsischen Arbeitgeber haben das bisher ignoriert und als zu hoch abgelehnt! Altersteilzeit wollen sie gar nicht.

Von: em

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